Das Jahr 2025 war weltweit kein gutes Jahr für die Menschenrechte. Zum Internationalen Tag der Menschenrechte warnt Brot für die Welt deshalb vor weiteren Kürzungen bei der Finanzierung von Menschenrechtsarbeit — sowohl national als auch international. Besonders besorgniserregend sind die Einschnitte im Menschenrechtssystem der Vereinten Nationen. Eine angemessene Finanzierung ist jedoch die Grundlage für den Schutz und die Förderung von Menschenrechten weltweit.
Brot für die Welt fordert deshalb die internationale Gemeinschaft ebenso wie die Bundesregierung dazu auf, ihrer finanziellen Verantwortung stärker nachzukommen, anstatt weitere Kürzungen vorzunehmen. Das UN-Menschenrechtssystem ist massiv von Finanzierungsengpässen betroffen: In seinem jüngsten Bericht an die Generalversammlung warnte der Hohe Kommissar für Menschenrechte ausdrücklich davor, dass sein Büro kaum noch in der Lage sei, angemessen auf akute Menschenrechtskrisen zu reagieren. Schon jetzt müssen der Menschenrechtsrat und die Vertragsorgane, die die Einhaltung der UN-Menschenrechtsverträge überwachen, Aktivitäten mangels finanzieller Ressourcen einstellen.
„Organisationen, die etwa zu Geschlechtergerechtigkeit arbeiten, wird durch die Kürzungen der finanzielle Boden unter den Füßen weggezogen. Rund 90 Prozent der Frauenrechtsorganisationen sind von Finanzierungslücken betroffen und 50 Prozent gehen davon aus, dass sie ihre Arbeit in den nächsten Monaten beenden müssen. 90 Prozent berichten zudem von Einschränkungen des Zugangs zu Hilfsangeboten von Betroffenen von geschlechtsspezifischer Gewalt, berichtet UN-Women. Die fehlende Finanzierung bedeutet konkret, dass Menschen die benötigte Hilfe nicht mehr erhalten“, erläutert Farina Hoffmann, Referent*in für Gendergerechtigkeit bei Brot für die Welt, die Folgen der internationalen Kürzungen.
Julia Stoffner, Referentin für internationale Gesundheitspolitik bei Brot für die Welt, richtet ihren Blick auf die Folgen der Kürzungen im Bundeshaushalt 2025 und 2026 für das Menschenrecht auf Gesundheit: „Nicht nur im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sondern auch im Bundesministerium für Gesundheit wurden die finanziellen Mittel für Globale Gesundheit reduziert. Prominentestes Beispiel ist der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, dessen Mittel um 300 Millionen Euro auf eine Milliarde Euro für die kommenden drei Jahre gekürzt wurden. Die Folgen sind fatal: Weitere Millionen Menschen werden vermeidbare Krankheiten bekommen und sterben. Vor dem Hintergrund, dass der Weltgesundheitsorganisation aufgrund des US-Austritts 20 Prozent ihres Budgets wegfallen, ist eine Kürzung der Gelder für Globale Gesundheit durch die Bundesregierung ein weiterer schwerer Schlag gegen das Menschenrecht auf Gesundheit.“
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