Pressemeldung

Treffen der G20-Gesundheitsminister zu Covid-19: Kein großer Wurf


Mareike Haase, Referentin für internationale Gesundheitspolitik, zum Treffen der Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister der G20-Staaten heute:

„Leider wird beim G20-Treffen der Gesundheitsminister und Gesundheitsministerinnen die Chance vertan, der weltweiten Impfrate gegen Covid-19 einen großen Schub zu geben. Weniger als zwei Prozent der global verimpften Dosen sind bisher in Länder mit niedrigem Einkommen gegangen.

Es ist ein Versagen der internationalen Gemeinschaft und besonders der führenden Industrienationen, dass wir heute in dieser desaströsen Situation sind. In Afrika sind gerade einmal drei Prozent der Bevölkerung zweifach geimpft. Das liegt insbesondere daran, dass wohlhabende Länder wie Deutschland weit mehr Impfdosen gekauft haben als sie überhaupt brauchen und somit ärmere Länder leer ausgegangen sind. Gleichzeitig blockieren die wohlhabenden Staaten seit fast einem Jahr die globale Ausweitung der Impfstoffproduktion.

Aktuell werden tausende, wenn nicht Millionen Impfdosen in Deutschland und anderen Ländern vernichtet, weil ihre Haltbarkeit abgelaufen ist. Deutschlands Zusage, Dosen an ärmere Länder abzugeben, ist gut und richtig. Anlässlich des G20-Treffens der Gesundheitsminister hat die Bundesregierung die Zusage von Juni über 30 Millionen sogar auf 100 Millionen Impfdosen erhöht. Aber es ist noch völlig unklar, wann sie geliefert werden. Es werden auch nur Anteile über COVAX, das Impfprogramm der Weltgesundheitsorganisation WHO, gehen, und es ist nicht bekannt, welche Impfdosen es sind. Bisher sind den Worten zu wenig Taten gefolgt. So können Länder mit niedrigem Impfstatus ihre Impfprogramme nicht planen!

Statt von Almosen reicher Länder abhängig zu sein, wollen afrikanische Staaten selbst Impfstoffe herstellen. In einer Pandemie sollte das Wissen um die Impfstoffproduktion global geteilt werden. Deshalb rufen wir Deutschland auf, die zeitweise Aussetzung von Patenten und geistigen Eigentumsrechten nicht weiter zu blockieren, sondern konstruktiv zu unterstützen, so wie bereits über 100 Staaten weltweit. Wir appellieren zudem an die Bundesregierung, deutsche Unternehmen dazu aufzufordern, einen umfassenden Technologietransfer an Unternehmen in Afrika zu leisten. Die WHO hat eigens dafür einen Technologie- Transfer-Hub, den mRNA-Hub, in Südafrika eingerichtet. Bisher beteiligt sich daran für Covid-Impfstoffe kein einziges Unternehmen. So werden wir die Pandemie nicht überwinden. Täglich sterben weiterhin Tausende, und Millionen Menschen geraten in existenzielle Not. Am Ende wird sich die Pandemie durch dieses Zögern auch für Deutschland verlängern.“ 

Hinweis für Redaktionen:
Mareike Haase steht für Interviews zur Verfügung, mobil 0162 2835253.

Pressekontakt:
Renate Vacker, Tel. 030 65211 1833, renate.vacker@brot-fuer-die-welt.de


Jetzt spenden Unterstützen Sie uns

Lachender Junge

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Bitte eine gültige Eingabe machen

Als Fördermitglied spenden Sie regelmäßig (z.B monatlich)