Pressemeldung

Krise des Tourismus für nachhaltigen Neustart nutzen

Brot für die Welt auf der virtuellen ITB

Der Tourismus steckt in Folge der Corona-Pandemie wirtschaftlich in seiner tiefsten Krise. Das spüren Unternehmen ebenso wie mehr als 100 Millionen Menschen weltweit, die ihre oft prekären Jobs verloren haben. Das Programm der diesjährigen Internationalen Tourismusbörse (ITB, 9.-12. März 2021) bietet alles: von den klassischen Hochglanzpräsentationen bis hin zu neuen Ideen für mehr Nachhaltigkeit. „Jetzt entscheidet sich, wohin die Reise geht: Zurück zu alten Geschäftsmodellen oder hin zu mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz und fairen Arbeitsbedingungen“, sagt Antje Monshausen, Tourismusexpertin bei Brot für die Welt.

In jedem dritten Entwicklungsland ist der Tourismus die wichtigste Devisenquelle. Einige Länder im globalen Süden öffnen sich bereits wieder für internationale Gäste, obwohl ihre fragilen Gesundheitssysteme schon die eigene Bevölkerung nicht mehr versorgen können. Andere Tourismusregionen bauen auch jetzt gegen den Widerstand lokaler Landrechts-Aktivist:innen große Hotelanlagen, Wasserparks und Golfplätze für internationale Gäste. „Viele Länder setzen unter großem wirtschaftlichem Druck weiter auf ein Tourismus-Modell, das krisenanfällig ist und erhebliche ökologische und soziale Schäden verursacht“, erläutert Monshausen. „Dabei können sich gerade wirtschaftlich arme Länder im globalen Süden ein ‚Weiter so‘ nicht leisten. Eben weil der Tourismus ein wichtiges Standbein ihrer wirtschaftlichen Entwicklung ist, sollte die einheimische Bevölkerung stärker vom Tourismus profitieren, ohne dass ihre Lebensräume zerstört werden.“

Aus Sicht von Brot für die Welt steckt in der aktuellen Krise die Chance, den Tourismus neu auszurichten. „Teilen der Tourismus-Industrie wird langsam klar, dass Corona nicht die letzte Krise sein wird und Nachhaltigkeit der wichtigste Kompass für ein zukunftsfähiges Tourismusmodell ist“, sagt Monshausen. „Nur wenn der Tourismus seinen Klimafußabdruck verkleinert und mehr gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe der gastgebenden Gemeinschaften zulässt, wird er gestärkt aus der Krise hervorgehen.“ Gelingt das nicht, hat die Bevölkerung im Globalen Süden langfristig mehr Schaden als Nutzen vom Tourismus. „Politik und Unternehmen müssen jetzt die Weichen stellen, damit sich nach Corona ein hochwertiger, klimasensibler und resilienter Tourismus durchsetzen kann.“

Brot für die Welt berät und unterstützt einige Partnerorganisationen bei der Entwicklung nachhaltiger Reiseangebote und im Kampf gegen ausbeuterische Arbeitsbedingungen und ökologischen Raubbau im Tourismus.

Hinweise für Redaktionen:

Antje Monshausen, Leiterin von Tourism Watch bei Brot für die Welt, steht für Interviews zur Verfügung. Sie ist während der ITB erreichbar unter 0170-7606219 // antje.monshausen@brot-fuer-die-welt.de

Pressekontakt:
Renate Vacker, 030 65211 1833, renate.vacker@brot-fuer-die-welt.de

 

Brot für die Welt – Tourism Watch auf der ITB (9. bis 12. März 2021):

Die ITB Berlin findet dieses Jahr unter dem Titel ITB NOW ausschließlich virtuell und als Fachmesse statt. Tourism Watch nimmt mit einem virtuellen Stand und Veranstaltungen im Rahmen des ITB-Kongresses teil. Wir laden Sie herzlich ein, uns auf der ITB zu besuchen. Mit unserem kostenlosen Gast-Zugang können Sie unseren Stand besuchen. Registrieren Sie sich mit diesem Code  ITBNOW-HCKVH6YMLGZ7NDLH auf https://www.itb.com/ITBBerlinNOW/Tickets/ 

9. März 2021, 14:00-14:40 Uhr. To Do Award-Gewinnerpräsentation
Auszeichnung der Preisträger:innen des Menschenrechts-Awards und der zukunftsfähigen Tourismusinitiativen. Mit dabei: strategische Partnerorganisationen von Brot für die Welt. Laudatio: Antje Monshausen – Tourism Watch, Brot für die Welt

12. März 2021, 14:00 – 14:30 Uhr: Studiosus-Gespräch: Menschenrechte in den Lieferketten: Welches Sorgfaltspflichtengesetz brauchen wir?

Unter der Moderation von Tanja Samrotzki diskutieren:

  • Prof Dr. habil. Lisa Fröhlich – Präsidentin der CBS International Business School
  • Bettina Roth, Leiterin Qualitätsmanagement | VAUDE
  • Antje Monshausen – Tourism Watch, Brot für die Welt

12. März 2021, 15:15 – 15:55 Uhr: ITB Panel Diskussion zum Thema „Just Transitions in Global Tourism“

Gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft diskutiert Antje Monshausen von Tourism Watch bei Brot für die Welt über die notwendigen Veränderungen des Tourismus hin zu einem weniger klima-intensiven, dafür wert„volleren“ und widerstandsfähigen Reisen. Mit dabei:

  • Prof. Dr. Stefan Gössling – Professor für Tourismus und Nachhaltigkeit, Schweden
  • Zina Bencheikh – Managing Director EMEA | Intrepit Travel
  • Judy Kepher-Gona – Executive Director of Sustainable Travel & Tourism Agenda, Kenia
  • Joyatri Ray – Equitable Tourism Options, Indien

Publikationen von Tourism Watch bei Brot für die Welt:

Aktuell 66: Mit ein paar Klicks in den Urlaub - Wie Online-Buchungsplattformen und Bewertungsportale touristische Kleinunternehmer:innen im Globalen Süden unter Druck setzen. Brot für die Welt, 2020, 4 Seiten

Tourism Watch Infodienst zum Thema Krisenstrategien. Unsere Autor:innen beschreiben ganz aktuell ihre Wege und Strategien in und aus der Krise. 

Tourism Watch Infodienst zum Thema Inlandstourismus. Unsere Autor:innen aus Thailand, Indonesien, Uganda und Brasilien zeigen in der Novemberausgabe Chancen und Risiken der neuen Reisebewegungen.

Tourism Watch Infodienst zum Thema Corona und Resilienz im Tourismus. Unsere Autor:innen beschreiben in der Juni-Ausgabe 2020 ihre Resilienzstrategien und erste Reaktionen auf die Corona-Krise.


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Lachender Junge

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