Pressemeldung

Einfluss der Konzerne auf politische Entscheidungen zu Ernährung wächst

Neues Jahrbuch zum Recht auf Nahrung vorgelegt

Nahrungsmittelkonzerne haben in den letzten Jahren ihren Einfluss auf politische Entscheidungen zu Themen der Ernährung systematisch ausgebaut. Zur Überwindung von Hunger und Mangelernährung bringen sie immer mehr Lebensmittel auf den Markt, die künstlich mit Zusatzstoffen angereichert wurden. Ihre Rolle als Mitverursacher von Mangel- und Fehlernährung wird dabei ausgeblendet. Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN prangern diesen Machtzuwachs der Konzerne im neuen Jahrbuch zum Recht auf Nahrung, das anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober vorgelegt wird, an. Bernhard Walter, Ernährungsexperte von Brot für die Welt: „Ausreichende und ausgewogene Ernährung sicherzustellen, muss eine Aufgabe der Politik bleiben und darf nicht privatwirtschaftlichen Interessen untergeordnet werden.“

Während die Zahl der Hungernden laut Welternährungsorganisation FAO leicht auf 795 Millionen Menschen gesunken ist, nehmen die Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen (Mangelernährung) sowie Überernährung und Fettleibigkeit zu. Zwei Milliarden Menschen leiden an Mangelernährung, fast genau so viele (1,9 Mrd.) sind übergewichtig. Roman Herre, Referent für Landwirtschaft, Landkonflikte und Agrarhandel bei FIAN, sagt: „Diese Entwicklung ist eine Herkulesaufgabe: Während Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen Unter- und Mangelernährung bekämpfen, müssen sie nun parallel die rasante Zunahme von Übergewicht angehen.“

Eine zentrale Ursache für diese Fehlernährung, so der Oberbegriff, ist der wachsende Konsum von weiterverarbeiteten Nahrungsmitteln und Getränken mit viel Fett, Zucker und Salz. Diese Produkte aus den Fabriken der großen Nahrungsmittelkonzerne  werden auch in Entwicklungs- und Schwellenländern massiv beworben und verdrängen dort regionale landwirtschaftliche Produkte. Die zehn größten Lebensmittelkonzerne machen einen Umsatz von 1,1 Milliarden US-Dollar pro Tag. Das ist so viel, wie allen Ländern mit geringem Einkommen zusammen pro Jahr für landwirtschaftliche Entwicklung und Forschung zur Verfügung steht.

Kritisch sehen Brot für die Welt und FIAN auch die zu starke Ausrichtung der Nahrungsmittelkonzerne auf technische Lösungsansätze: Zur Überwindung von Mangel- und Fehlernährung promoten sie künstliche Zusatzstoffe. Wer sich ausreichend und ausgewogen ernähren könne, brauche aber nur in Ausnahmefällen - wie regionalem Jodmangel - zusätzliche Mikronährstoffe oder Vitamine. Deshalb müsse zuerst die lokale und regionale Nahrungsmittelproduktion gestärkt werden, so das Fazit des Jahrbuchs.

Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN geben das Jahrbuch zum Menschenrecht auf Nahrung gemeinsam mit der Interchurch Organisation for Development Cooperation (ICCO) in Zusammenarbeit mit internationalen Fachorganisationen und Netzwerken heraus. Es erscheint in Englisch, Französisch und Spanisch.

Das Jahrbuch und weitere Informationen:

http://bfdw.de/nahrung15

www.fian.de

Pressekontakt:
Renate Vacker, Brot für die Welt:
Tel.: 030 65211 1833 oder 0174 302 0158,
renate.vacker@brot-fuer-die-welt.de

Roman Herre, FIAN:
Tel.: 0176 76145926,
r.herre@fian.de


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