Pressemeldung

Überfischung der Meere gefährdet Nahrungsgrundlage weiter

EU-Fischereiabkommen mit Senegal ist Negativ-Beispiel

Brot für die Welt begrüßt die Leitlinien zum Schutz der Kleinfischerei, die die Welternährungsorganisation (FAO) gestern verabschiedet hat. Die FAO hat darüber hinaus im neuen Bericht „Zum Zustand der Meere“ u.a. festgestellt, dass immer noch 30 Prozent der Fischbestände überfischt sind. Das macht es vor allem Kleinfischern und ihren Familien immer schwerer, vom Fischfang zu leben. Auch das jüngst zwischen der EU und dem Senegal abgeschlossene Fischereiabkommen trägt zu dieser negativen Entwicklung bei.

Die Leitlinien empfehlen den Staaten, Kleinfischern einen privilegierten Zugang zu den küstennahen Fischgründen zu gewähren. Dieser Fang ist wichtig für Millionen Frauen, die im Verarbeitungssektor tätig sind - denn sie sind es, die gewährleisten, dass Familien Fisch auf ihren Tellern haben. „Es müssen Schutzzonen eingerichtet werden, die es industriellen Fangschiffen verbieten, die für die Ernährung wichtigen Arten zu fangen“, so Francisco Mari, Fischereiexperte bei Brot für die Welt. “Wir begrüßen daher die Verabschiedung der Leitlinien und werden darauf drängen, dass sie zügig in nationales Recht der Entwicklungsländer umgesetzt werden. Wir erwarten, dass die Bundesregierung diesen Prozess unterstützt.“

Wie wichtig der Erhalt der Fischgründe für die Kleinfischerei ist, zeigen die neuen Zahlen der FAO. Die FAO spricht zwar davon, dass 60 Prozent der Fischarten innerhalb ihrer biologischen Grenzen befischt werden. Das heißt aber besonders für die Arten, die von Kleinfischern gefangen werden, dass sie durchaus sehr nahe an der Grenze zur Überfischung sein können.

Ein Beispiel aus dem Senegal belegt die Brisanz. „Wir können nicht verstehen, dass die EU in einer solchen Situation in Komplizenschaft mit unserer Regierung ein Abkommen abschließt, das europäischen Trawlern zukünftig erlaubt, 2.000 Tonnen Kilo Seehecht in unseren Gewässern zu fangen“, so Gaoussou Gueye, Vertreter des Dachverbandes der Kleinfischerei im Senegal. „Keine der vorliegenden Studien empfiehlt, diesen Fang freizugeben. Wie kann die EU, einige Monate nach der gefeierten Wende zu einer nachhaltigeren Fischereipolitik, sofort gegen ihre eigenen Regeln verstoßen?“ fragt Gaoussou Gueye.

Die Leitlinien der FAO fordern die Staaten auf, bei der Vergabe von Lizenzen an die industrielle Fischerei und bei anderen Investitionen an den Küsten alle menschenrechtlichen Verpflichtungen, so auch das Recht auf Nahrung, zu schützen. „Es wird nicht genügen, die Regeln auf dem Papier zu haben. Die Regierungen der Entwicklungsländer müssen auch in die Überwachung ihrer Gewässer und den Aufbau mariner Schutzzonen investieren können“, so Francisco Mari, der die FAO-Tagung in Rom bis Freitag begleitet.


Pressekontakt:
Svenja Koch, Tel.: 030 65211 1834, svenja.koch@brot-fuer-die-welt.de


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