"Kreislaufwirtschaft, Reduktion des Pestizideinsatzes und die Unterstützung lokaler Kleinbauern sind nur einige der Maßnahmen, die Millionen von Menschen in den Entwicklungsländern die Existenz sichern könnten", sagt Stig Tanzmann vom EED. Der Agrar-Experte und Mitverfasser des Dokuments betont: "Es wäre ein bedeutendes Zeichen in Richtung der Entwicklungsländer, wenn europäische oder nordamerikanische Staaten mit ihrer stark industrialisierten Landwirtschaft umdenken würden. Die Alternativen dafür liegen auf dem Tisch, der Weltagrarbericht hat sie aufgelistet!" Gerade für Europa ist jetzt der Zeitpunkt zum Umsteuern, die Reform der EU-Agrarpolitik wird zur Zeit verhandelt.
Nach Ansicht des Weltagrarberichts (IAASTD) kann die Landwirtschaft durch agrar-ökologische Ansätze maßgeblich zur Lösung im Kampf gegen Armut, Klimawandel und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen beitragen. 350 Millionen Kleinbauern weltweit bestreiten davon ihren Lebensunterhalt und produzieren 80 Prozent der benötigten Nahrung. "Eine Unterstützung dieser diversifizierten Produktionsmethoden wäre ein wertvoller Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit und Demokratie in den Entwicklungsländern", sagt Stig Tanzmann. Erfahrungen aus Ländern in Süd- und Lateinamerika, Asien und Afrika zeigten, dass Großkonzerne den Kleinbauern durch extensives Wirtschaften und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen wie Boden und Wasser die Lebensgrundlage entziehen und damit das soziale Gleichgewicht in den ruralen Gesellschaften zerstören.
Vom Komitee für Ernährungssicherheit (CFS) wird erwartet, dass es bei der Einführung einer nachhaltigen Landwirtschaft, die auf den Erkenntnissen des Weltagrarberichts und agrar-ökologischen Prinzipien basiert, eine Schlüsselrolle spielt. Darüber hinaus müssten die im Weltagrarbericht aufgeführten Empfehlungen in den Bereichen Forschung, Politik, Sozialwissenschaften und Rechtsprechung angewandt werden.
Das vom EED und anderen erstellte Dokument wird als offizieller Beitrag der Koalition "Religionen für Rechte" in die Verhandlungen über das Abschlussdokument aufgenommen, das am 21. Juni von der Zivilgesellschaft auf dem Parallelgipfel zur Rio+20-Konferenz verabschiedet werden soll.
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