Pressemeldung

Sudanreferendum ist ein Zwischenschritt


(Bonn, 10.01.2011) Am Sonntag startete im Sudan die einwöchige Abstimmung über die Unabhängigkeit des Südens. Für den Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) in Bonn ist die Abstimmung jedoch nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu besseren Perspektiven für die Menschen vor Ort. „Die ökumenische Entwicklungsarbeit der Kirchen im Sudan muss weitergehen, unabhängig vom Ausgang des Referendums“, fordert Rudolf Ficker, Vorstand des EED.

Das Referendum bildet den Abschluss des 2005 geschlossenen Friedensabkommens zwischen der Zentralregierung in Khartum und der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM) im Süden des Landes. Das Abkommen beendete vor sechs Jahren den langjährigen Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südsudan. „Die Abstimmung über die Unabhängigkeit ist ein wichtiger Schritt im Rahmen des Friedensprozesses, kann aber nicht dessen Abschluss sein“, betont Monika Redecker, Leiterin des EED-Verbindungsbüros in Addis Abeba, Äthiopien. „Allein auf dem schwierigen Weg bis zur Abstimmung ist eine Menge erreicht worden. Die gelebte Teilautonomie des Südens hat bei den Menschen ein Selbstbewusstsein entwickelt, das nicht umkehrbar ist.“

 

Allerdings habe der Friedensprozess in Bezug auf den Erhalt eines Gesamtsudan teilweise versagt, da die Menschen nicht für eine nationale Einheit des Sudans gewonnen wurden. „Die Frage ist also, wie gehen die beiden Länder nach einer möglichen Abspaltung des Südens miteinander um“, so Redecker. Die Landesteile seien aufeinander angewiesen. Im Süden beispielsweise lagere das Erdöl, im Norden seien die Pipelines und Raffinerien. Menschen aus dem Süden lebten auch weiterhin im Norden und umgekehrt.

 

Für die Entwicklungsarbeit der Kirchen im Sudan hofft Redecker darauf, dass diese auch nach dem Referendum weiter gemeinsamen in einem ökumenischen Kirchenrat zusammenarbeiten. „Die Stärkung und Begleitung der Kirchen im Sudan im ökumenischen Rahmen bleibt in den kommenden Jahren enorm wichtig.“ Die Entwicklungswerke der Kirchen müssten allerdings in Zukunft im Sudan auf mehr Transparenz, Regierungsverantwortung und Beteiligung der Bevölkerung dringen. Vorteilhaft dafür sei, dass beispielsweise der EED seit langem mit lokalen Organisationen zusammenarbeite. Die Partner seien in der Zivilgesellschaft im Sudan verankert und hätten die Kapazitäten für die Entwicklungsarbeit vor Ort. Ein Problem sei aber bislang völlig ungelöst: „Eigentlich muss nach einem Referendum ein Versöhnungsprozess beginnen, der die Wunden einer möglichen Sezession des Südens heilt“, sagt Monika Redecker. Dies sei bislang aber nicht geplant.

 

Monika Redecker und Marina Peter unterstützen als erfahrene Wahlbeobachterinnen die Sicherung des Referendums für den Sudanesischen Kirchenrat (SCC), einen langjährigen Partner des EED. Monika Redecker beobachtet in der Provinz Zentraläquatoria (Yei) den Ablauf der Abstimmung, Marina Peter ist im Nordsudan in der Hauptstadt Khartum. Sie engagiert sich dort seit 25 Jahren für Frieden und Verständigung. 2008 erhielt sie für ihre Arbeit im „Sudan Ecumenical Forum“ (SEF) das Bundesverdienstkreuz. Der EED ist Mitbegründer des SEF und finanziert gemeinsam mit christlichen Hilfsorganisationen wie „Brot für die Welt“, Misereor und Caritas die Arbeit des Forums.

 


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