Pressemeldung

Kirchen gehen in Sachen Welternährung auf den landwirtschaftlichen Berufsstand zu


(Berlin, 14.10.2008) "Wir als Kirchen sind bereit in einer Allianz gegen den Hunger mit den Organisationen der Berufsverbände und der Ernährungswirtschaft zusammen zu arbeiten." Dies war das Angebot von Landesbischof Christof Kähler aus Thüringen bei einer Begegnung mit Vertretern des Bauernverbands und der Ernährungswirtschaft am 13. Oktober in Berlin.

Kähler sprach im Auftrag der katholischen Landvolkbewegung und dem Ausschuss für den Dienst auf dem Lande (ADL) in der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD). Er umriss Eckpunkte für eine mögliche „Food Allianz“ und schlug vor, dass ein breites Bündnis sich der Sorge um die gefährdete Welternährung annehmen soll. Unter anderem wurden folgende Ziele für eine „Globale Partnerschaft gegen den Hunger“ ins Gespräch gebracht:

  • Die Auswirkungen der weltweiten Preissteigerungen gemeinsam zu analysieren,
  • die Bioenergieerzeugung auf der Welt mit dem Ziel der Ernährungssicherung in Einklang zu bringen,
  • die Handels- und Agrarpolitik mit der Politik zur Hungerbekämpfung abzustimmen,
  • das Klima, die biologische Vielfalt und den Boden zu schützen,
  • den politischen Stellenwert der ländlichen Entwicklung in allen Gesellschaften aufzuwerten,
  • die deutsche Agrarforschung stärker auf die Belange der Tropen auszurichten,
  • das Menschenrecht auf Nahrung weltweit umzusetzen.

Die Aussprache zwischen den Agrarverbänden und Kirchenvertretern fand im Anschluss an die Übergabe der Erntekrone an Bundespräsident Horst Köhler im Französischen Dom in Berlin statt. Die Beteiligten standen unter dem Eindruck der deutlichen Worte des Bundespräsidenten zur Würdigung des Erntedankfestes. „Aus der alten Feierkultur der Bauern ließe sich noch heute eine kleine Kapitalismuskritik entwickeln,“ sagte Horst Köhler und betonte, dass er Werte wie Augenmaß und Demut, wie sie aus dem landwirtschaftlichen Bereich bekannt sind, im Bankenturm vermisse.

In dem Gespräch betonte Professor Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie, die stark wachsende Nachfrage auf den Weltlebensmittelmärkten und ihre Bedeutung für die deutschen Agrarexporte. Er warnte vor übersteigerten Zielen bei der Förderung von Biokraftstoffen; gleichzeitig plädierte er dafür, dass die umstrittenen Biospritquoten revidiert werden und dass beim Anbau von Biotreibstoffen Nachhaltigkeitskriterien beachtet werden.

Die Einschätzung des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes Gerd Sonnleitner, dass die „Gemeinsame Europäische Agrarpolitik“ (GAP) auch für die Entwicklungsländer ein Erfolgsmodell sei, erhielt keine ungeteilte Zustimmung. Alle Teilnehmer waren sich aber einig, dass die weltweiten Preissteigerungen auch eine Chance darstellen könnten. „Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die höheren Weltmarktpreise auch am Hoftor der armen Kleinbauern in den Entwicklungsländern ankommen,“ so Wilhelm Thees von Misereor. „In einer möglichen Allianz könnte man zusammen darauf hinarbeiten, dass die Agrarmärkte besser zugunsten der ländlichen Armen wirken“, schlussfolgerte Rudolf Buntzel, Beauftragter für Welternährungsfragen beim Evangelischen Entwicklungsdienst (EED).


Jetzt spenden Unterstützen Sie uns

Lachender Junge

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

50 € (Spendenbeispiel) Mit 50 € kann z.B. eine Permakultur-Schulung in Malawi finanziert werden. So lernen Familien, wie sie dank Permakultur auch in den Dürre-Perioden frisches Obst und Gemüse ernten können.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € können z.B. 50 Spaten für das Anlegen von Gemüsegärten in Burkina Faso gekauft werden. Dort wird vermehrt auf dürreresistentes Saatgut gesetzt, um trotz Klimawandel genug zum Überleben zu haben.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann z.B. ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen in Bangladesch gekauft werden. Dort versalzen immer mehr Wirbelstürme die Böden und das Grundwasser, Trinkwasser ist Mangelware.

Bitte eine gültige Eingabe machen

Als Fördermitglied spenden Sie regelmäßig (z.B monatlich)