Pressemeldung

Eine ländliche Gemeinschaft in Südafrika setzt sich gegen Pelargonium-Patente und Biopiraterie zur Wehr


Die Alice Community am östlichen Kap von Südafrika, in enger Zusammenarbeit mit dem African Center for Biosafety und unterstützt von der Erklärung von Bern (Schweiz), dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) und “Kein Patent auf Leben” (beide Deutschland), ficht zwei europäische Patente der deutschen Firma Dr. Willmar Schwabe an.

Die Patente basieren auf zwei Pelargonien-Arten, die in Südafrika vorkommen. Die Beschwerdeführer bezeichnen die Patente als illegitime und illegale Monopolisierung einer genetischen Ressource aus dem südlichen Afrika und des traditionellen Wissens der Gemeinschaften in der östlichen Kap-Provinz in Südafrika.

(München, den 7. Mai 2008) In einer Ortschaft namens Alice in der östlichen Kap-Provinz von Südafrika stellen die Bewohner seit langer Zeit Tinkturen aus den Wurzeln von Pelargonium sidoides and Pelargonium reniforme her, um Entzündungen der Atemwege und Krankheiten wie Tuberkulose (TB) zu behandeln. Basierend auf ihrem traditionellen Wissen produziert die Firma Dr. Willmar Schwabe nun aus der gleichen Wurzel einen Sirup namens Umckaloabo zur Behandlung von Entzündungen der Atemwege wie Bronchitis, Husten und Erkältungen. Als einzigartiges afrikanisches Naturheilmittel vermarktet, belegt Umckaloabo in der deutschen Rangliste der beliebtesten Medikamente Rang 20 und bringt für die Firma beträchtliche Gewinne.

Die Anfechtung des Patents sieht die Alice Community im Zusammenhang mit Schwabes Diebstahl von traditionellem Wissen, der Ausbeutung der lokalen Arbeitskräfte zur Ernte von Rohstoffen für Schwabes Tinktur und dem Raubbau an den einheimischen Pflanzen, die nun beinahe ausgelöscht sind. Die Alice Commmunity verlangt, dass die Patente annulliert werden, dass die Gemeinschaft für den illegalen Gebrauch ihres traditionellen Wissens entschädigt wird und dass die lokalen Pelargoniumbestände zum Nutzen kommender Generationen wiederhergestellt werden. Gemeinschaftssprecherin Nomthunzi Sizani sagt, “die Community will Firmen daran hindern, zu behaupten, sie hätten als erste die medizinische Bedeutung dieser Pflanze entdeckt, denn wir wussten das schon immer (… ) Sie verhalten sich wie Diebe und stehlen unser traditionelles Wissen.”

Schwabe hält zwei Patente, die nun angefochten werden – ein Patent für die Extraktionsmethode, die das Unternehmen zur Herstellung der Tinktur nutzt, und ein zweites für den exklusiven Gebrauch der zwei Pelargonium-Arten zur Behandlung von AIDS und AIDS-Folgekrankheiten. ACB-Sprecherin Mariam Mayet sagt, “die Patente sind illegal und müssen zurückgezogen werden. Die Aktivitäten der Firma Schwabe stellen eine Missachtung der UNO-Konvention zur biologischen Vielfalt (CBD) dar, die durch Südafrika am 2. November 1995 ratifiziert wurde. Schwabe schuldet den Gemeinschaften den Profit aus all diesen Jahren, sie müssen die stark dezimierten Pelargoniumsbestände wiederherstellen.”

Kontaktinformation:

Mariam Mayet, African Center for Biosafety, mobil: +27 832 694 309
François Meienberg, Erklärung von Bern, mobil: +41 79 796 76 12
Michael Frein, Evangelischer Entwicklungsdienst (EED), mobil: +49 173 535 99 92
Ruth Tippe, Kein Patent auf Leben, mobil: +49 172 8963858

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