Pressemeldung

Bildung muss Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden


Zum UN-Gipfel MDG + 5 fordert der EED ein klares Signal für die Millenniums-Entwicklungsziele und mehr Engagement für das Ziel "Bildung für alle"

(Bonn, 13.09.2005) Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) appelliert an die Bundesregierung, sich dafür einzusetzen, dass die Pläne zur Halbierung der Armut bis 2015 bei dem morgen beginnenden UN-Gipfel nicht aufgeweicht werden. Zugleich dürfe Deutschland sich nicht hinter multilateralen Organisationen verstecken und müsse den Zeitpunkt nutzen, mehr Profil zu gewinnen, insbesondere bei der Förderung von Bildung, die zentrale Voraussetzung für Entwicklung sei, so der EED-Vorstandsvorsitzende am Dienstag bei der EED-Jahrespressekonferenz in Bonn.

 

"Das Ziel Grundschulbildung für alle steht in der Millenniumserklärung an prominenter Stelle. Doch die Realität sieht anders aus: In vielen Krisenregionen sind die Alphabetisierungsraten rückläufig und das südliche Afrika stagniert bei unter 70 Prozent", warnt Konrad von Bonin. Gerade in Krisenregionen hielten häufig die Kirchen den Schulbetrieb unter erheblichen Kraftanstrengungen mit aufrecht.

 

Der EED-Vorstandsvorsitzende fordert die Bundesregierung auf, Bildung zum Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu machen. Er erinnert dabei an die Zusage des Entwicklungsministeriums aus dem Jahr 2002, stufenweise zu einer Erhöhung des jährlichen Volumens für die Bildungsförderung auf 120 Mio. Euro zu kommen. "Dafür müssen auch die Ausgaben des Entwicklungsministeriums für diesen Sektor transparent gemacht werden. Veröffentlichungen über veraltete ODA-Zusagen allgemein reichen nicht", so der Vorstandsvorsitzende.

 

Auch für die Bildungsarbeit im Inland stünden viel zu wenig Mittel zur Verfügung, so der EED. Es setze sich der Trend fort, dass die Bundesländer sich aus der Förderung von Entwicklungsinitiativen wie Jugendgruppen, Seminaranbietern, Zeitschriften und Filmen zurückzögen, die in Deutschland das Verständnis für globale Zusammenhänge und Bedürfnisse der Entwicklungsländer wach hielten. "Wir halten den Rückzug aus der Förderung für eine gefährliche Tendenz, die das Fundament für Toleranz und friedliches Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen bröckeln lässt."

Zugleich sei der Druck auf die wenigen verbleibenden Förderer der Bildungsinitiativen gestiegen, zu denen der EED gehöre. Der EED ist mit Abstand der größte nichtstaatliche Förderer entwicklungspolitischer Bildung und Publizistik in Deutschland. Der EED stellt pro Jahr für die Inlandsarbeit rund 6 Mio. Euro zur Verfügung.

 

Für den UN-Gipfel spricht sich der EED dafür aus, sich für eine UN-Reform einzusetzen, die eine angemessene Vertretung des Südens, insbesondere Afrikas, im Weltsicherheitsrat vorsieht, die UN-Entwicklungsorganisation UNDP aufwertet und eine grundsätzliche Reform der UN-Menschenrechtskommission vorsieht. "Es ist absurd, dass dort die schlimmsten Menschenrechtsverletzer, wie z.B. Simbabwe über andere Länder richten. Hier ist eine grundsätzliche Strukturveränderung notwendig, um der Glaubwürdigkeit der Vereinten Nationen willen", bekräftigt Konrad von Bonin.

 

Der EED verfügte im Jahr 2004 über ein Programmvolumen von 142,6 Mio. Euro. Davon kamen 43,2 Mio. Euro aus Kirchensteuermitteln und 93,7 Mio. Euro aus staatlichen Mitteln (BMZ). Für die internationale Zusammenarbeit wurden 38,9 Mio. Euro für Programme in Afrika, 29,4 Mio Euro in Asien, 15,5 Mio. Euro in Lateinamerika und in Südosteuropa und dem Kaukasus 3,7 Mio. Euro verwendet. Rund 10 Prozent seiner Mittel für die internationalen Programme setzt der EED für den Bereich Bildung und Ausbildung in Entwicklungsländern ein.

 

Mehr Infos und zur Bestellung des Arbeitsberichts 2004/2005 unter www.eed.de

 

Die Reden von Dr. Konrad von Bonin und Vincent Nanga finden Sie im Internet auf der Presse-Seite des EED unter dem Link "Themen und Hintergrund".


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