Blog

Klima und Klang

Mit Brot für die Welt für Klimagerechtigkeit

Von Team Hannover am
Klima und Klang

Am vergangenen Wochenende fand im Wasserturm Lüneburg die Veranstaltung „Klima und Klang – Mit Brot für die Welt für Klimagerechtigkeit“ statt. Gäste aus Lüneburg und Umgebung waren gekommen. Unter ihnen war auch eine Gruppe von Fahrradpilger*innen aus Schleswig-Holstein, die auf einer möglichst klimaneutralen Anreise zum Deutschen Evangelischen Kirchentag von Rendsburg nach Hannover unterwegs waren. Der Abend begann mit einem inspirierenden Grußwort von Christian Cordes, Superintendent des Ev.-luth. Kirchenkreises Lüneburg, der über die Herausforderungen der Klimakrise und die Notwendigkeit zu handeln sprach. 

„Wir erleben die Klimakatastrophe hier bei uns direkt zum Beispiel in der ungewöhnlichen Dürre der letzten Monate, die es so noch nie gegeben hat. Aber wir glauben, die Sache beträfe uns nur peripher, weil wir noch hinreichende Kompensationskräfte besitzen und die Katastrophen meist andere betreffen“, so Cordes. „Weltweit sieht es anders aus. Diejenigen, die am meisten unter der Klimakatastrophe leiden, sind nicht dafür verantwortlich. Sie haben auch nicht die gleichen Kompensationsmöglichkeiten wie wir. Sie trifft die Katastrophe direkt. Sie gefährdet ihr Leben, nimmt ihnen Besitz, Kultur und Heimat (…) Darum müssen wir handeln. Und wenn ich wir sage, dann meine ich nicht andere, sondern mich selbst, den Kirchenkreis, für den ich Verantwortung trage, Sie und unsere Gesellschaft; die Politik in unserem Land.“

Bis 2045 will der Ev.-luth. Kirchenkreis Lüneburg klimaneutral sein. „Das klingt unterambitioniert, ist aber ein Kraftakt, ehrlich“, versichert Superintendent Cordes. Der Kirchenkreis wird sich von einem Großteil seiner Gebäude und sich von Gewohnheiten wie beheizten Kirchen im Winter weitgehend verabschieden müssen. Auch das Thema Mobilität steht ganz oben auf der Agenda. „Unsere Synode hat den Appell für ein generelles Tempolimit von 110 km/h beschlossen. Ich persönlich kann sagen, dass es nicht weh tut, nicht schneller zu fahren“ führt Cordes aus.

Yi Yi Prue, Anwältin, Rechtsberaterin und indigene Aktivistin, berichtete von ihrem Engagement für Klimagerechtigkeit. Im Jahr 2021 hat sie gemeinsam mit weiteren Klimaaktivist*innen eine bahnbrechende Klimaklage gegen Deutschland vor dem Bundesverfassungsgericht eingereicht und gewonnen. Ziel der Klage war es, die politischen Entscheidungsträger*innen für ihr Versagen, wirksame Maßnahmen gegen die Klimakrise zu ergreifen, zur Rechenschaft zu ziehen. Diese hätten es nämlich versäumt, klare und spezifische Regeln zur Reduzierung der CO₂-Emissionen zu erlassen, was das im Pariser Abkommen vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, gefährde.

„Der Sieg in dem Rechtsstreit war ermutigend – er hat gezeigt, dass Stimmen aus gefährdeten Ländern etwas bewirken können. Für mich und unsere Gemeinschaften hat es das Bewusstsein geschärft und andere dazu inspiriert, aktiv zu werden. Es hat auch den Druck auf Länder wie Deutschland ausgeübt, mehr zu tun und die Welt daran erinnert, dass Klimagerechtigkeit, die am meisten Betroffenen einschließen muss“, sagt Prue. „Das ist ein enormer Erfolg für uns. Das ist die Anerkennung unseres Rechts auf Freiheit und unserer Menschenrechte.“

Prue appellierte an die Gesellschaft: Die Gemeinden in ihrem Land sind schon heute besonders stark von den Auswirkungen der globalen Erwärmung konfrontiert.  Es wäre wichtig, dass die Menschen vom Globalen Süden lernen und zusammenarbeiten. „Ein älterer Mann aus der Munda- Gemeinschaft sagte: ‚Wir haben immer in der Krise gelebt, aber vielleicht müssen wir diesen Ort jetzt bald verlassen‘. Für ihn ist das jetzt Realität“, führt Prue aus. „Für Menschen an anderen Orten kann das Gleiche in der Zukunft passieren, wenn wir nicht gemeinsam handeln, um die globale Erwärmung aufzuhalten.“

Für den musikalischen Beitrag sorgte die Musikerin und Sängerin Tina Ohlhagen. Die vielseitig begabte Künstlerin hat sich seit ihrer Kindheit autodidaktisch das Spielen von Instrumenten beigebracht.  Mit Songs wie „One of us“ von Joan Osborne oder „Mut“ von Alexa Faeser sprach sie nicht nur die Emotionen der Gäste an, sondern regte auch konkret zum Nachdenken an. Sie würdigte zudem das mutige Engagement von Klimaaktivist*innen wie Yi Yi Prue auf musikalische Art und Weise.

Die Veranstaltung „Klima und Klang“ wurde vom Referat Brot für die Welt in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers in Kooperation mit dem Ev.-luth. Kirchenkreis Lüneburg organisiert. Die Veranstaltung fand im Vorfeld des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2025 statt, zu dem Brot für die Welt dazu aufgerufen hatte, möglichst klimaneutral mit dem Fahrrad anzureisen. Mit den Spenden aus dem Kilometersponsoring und den Veranstaltungen unterstützt Brot für die Welt Klimaprojekte weltweit.

Jetzt spenden Unterstützen Sie uns

Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

56 € (Spendenbeispiel) Mit 56 € kann zum Beispiel ein Hygiene-Paket für eine geflüchtete Familie finanziert werden.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.

56 € (Spendenbeispiel) Mit 56 € kann zum Beispiel ein Hygiene-Paket für eine geflüchtete Familie finanziert werden.

100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

Bitte eine gültige Eingabe machen

Als Fördermitglied spenden Sie regelmäßig (z. B. monatlich)