Das Ehepaar Su produziert im Jahr nur rund 400 Gramm Müll, so viel wie in ein Einmachglas passt. Der durchschnittliche Bundesbürger komme hingegen auf rund 617 kg jährlich, erläuterte Pfarrer Bert Rothermel. Angefangen habe die Begeisterung für das Thema Müllvermeidung durch Gespräche mit Hannos Omas, berichteten die beiden. Diese hätten nämlich erzählt, dass es früher keine Müllabfuhr gab, man aber auch einfach kaum Müll produzierte.
Schritt für Schritt das Verhalten umgestellt
Daraufhin stellten Shia und Hanno Su Schritt für Schritt ihr Konsum- und Wegwerfverhalten auf den Prüfstand. Roggenmehl zum Haarewaschen, Rapsöl für die Hautpflege, Olivenölseife für den Abwasch oder Kastanien zum Wäschewaschen sind für die beiden inzwischen Selbstverständlichkeiten. Die Zutaten lassen sich in Unverpacktläden oder Biomärkten in mitgebrachte Behälter füllen, die Kastanien zum Waschen gibt es sogar kostenlos auf der Straße. Kleidung kaufen Shia und Hanno häufig gebraucht und achten auf Qualität sowie gute Kombinierbarkeit der einzelnen Stücke. So komme man mit einer kleineren Garderobe aus.
Wer faul ist, braucht ein System
Wichtig war es dem Ehepaar zu betonen, dass eine solche Umstellung des Lebensstils nicht zwangsläufig mit großem Mehraufwand verbunden sind. "Eigentlich sind wir total faul", bekannte Shia. Mit einem guten System und Vorausplanung ergebe sich vieles von allein. Wichtig sei es aber, immer wieder zu hinterfragen, wie viel Konsum tatsächlich nötig sei.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend in der mit rund 120 Gästen gut gefüllten Stadtkirche von Kantorin Brigitte Harsch.