Wochenspruch: Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. (Matthäus 5,9)
Der drittletzte Sonntag im Kirchenjahr richtet unseren Blick auf Gottes kommendes Reich in der Spannung von Verheißung und Erwartung, zwischen Krieg und Frieden, zwischen Zerstörung und Erneuerung. Die Fürbitte nimmt Bezug auf die Texte des Sonntages, wie den Wochenspruch, den Psalm (85,9-14), die alttestamentliche Lesung (Micha 4,1-5), die Epistel (Römer 8,18-25) und den Predigttext (Lukas 6,27-38).
Sprecher*in:
Kriege und Gewalt erschüttern die Welt, an so vielen Orten dieser Erde leben Menschen in Angst, Hunger und Unsicherheit. Städte werden zerstört, Familien auseinandergerissen, Hoffnung wird zur Mangelware.
Liturg*in:
Gott des Friedens,
du hast verheißen, dass Schwerter zu Pflugscharen werden sollen
und dass niemand mehr lernen wird, Krieg zu führen.
Wir bitten dich:
Wandle die Herzen der Mächtigen und derer, die Waffen in Händen halten.
Stärke alle, die nach Wegen des Friedens suchen –
diplomatisch, mutig, beharrlich.
Sei bei den Leidenden, den Vertriebenen, den Trauernden.
Lass Frieden wachsen – gegen alle Hoffnungslosigkeit.
Liedvers: Ubi caritas et amor deus ibi est
Sprecher*in:
Nach dem Hurrikan Melissa steht Haiti vor riesigen Herausforderungen. Überschwemmungen und Erdrutsche haben viele Häuser zerstört. Menschen haben Hab und Gut verloren, Wege sind blockiert, die Aufräumarbeiten beginnen nur langsam. Helfer*innen versorgen Familien mit Planen, Decken, Hygienepaketen und Wasserreinigungstabletten, doch noch immer sind viele auf Hilfe angewiesen.
Liturg*in:
Gott, du, der die Welt und alle ihre Geschöpfe in deiner Hand hält,
sei du bei denen, die alles verloren haben.
Stärke die Menschen in Haiti und lass deine Hoffnung sichtbar werden,
Segne und schütze die Helfer*innen.
Lass wahr werden, was du in Jesus Christus verheißen hast,
dass aus Trauer Freude wächst, aus Zerstörung neues Leben und aus Seufzen Lobpreis wird.
Hilf uns, in der Not nicht wegzusehen, sondern solidarisch zu handeln.
Liedvers: Ubi caritas et amor deus ibi est
Sprecher*in:
In Belém, Brasilien, beginnt die 30. UN-Klimakonferenz. Menschen im Globalen Süden leiden besonders unter Dürren, Überschwemmungen und anderen Extremwetterereignissen. Finanzielle Unterstützung zur Anpassung an den Klimawandel vor allem für ärmere Länder ist dringend erforderlich, weil sie die Herausforderungen nicht allein stemmen können und dem Klimawandel stärker ausgesetzt sind. Doch sie bleibt trotz Zusage vielfach aus. Internationale Abkommen, wie das Pariser Klimaabkommen, drohen wirkungslos zu bleiben, solange Zusagen nicht eingehalten werden.
Liturg*in:
Gott, Schöpferin aller Menschen und aller Erde,
sei du bei denen, die durch Klimakatastrophen leiden.
Segne alle, die nun in Belém verhandeln,
und erfülle ihre Herzen mit Weisheit, Mut und Gerechtigkeit.
Lass Hoffnung wachsen für die Verletzlichsten,
lass sie Schutz und Beistand erfahren,
und führe uns alle auf Wege, im Einklang mit deiner Schöpfung zu leben.
Liedvers: Ubi caritas et amor deus ibi est
Sprecher*in:
In unserer Gesellschaft wächst Verachtung und Ausgrenzung. Menschen werden diffamiert wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer Meinung. Hass und Misstrauen vergiften das Miteinander.
Liturg*in:
Gott, du rufst uns zur Liebe – auch zu denen, die uns feindlich begegnen.
Segne uns mit Geduld und Verständnis,
leite uns auf Wege der Versöhnung und lass uns in anderen Menschen deine geliebten Geschöpfe sehen.
Lass uns Werkzeuge deines Friedens sein,
und schenke uns Vertrauen in deine Nähe,
wenn Liebe schwerfällt und Zertrennung und Verachtung uns herausfordern.
Liedvers: Ubi caritas et amor deus ibi est