Die Fürbitten nehmen Bezug auf den alttestamentlichen Lesungstext (Jer 23,16-29)
Gott, du fragst uns: Bin ich nicht auch ein Gott, der ferne ist?
In diesen Tagen blicken wir verstört und erschüttert auf die Welt um uns herum und ja, du wirkst fern.
In den USA wurden eine demokratische Politikerin und ihr Mann ermordet, zwei weitere Menschen verletzt.
Der Täter war ein Christ, der den Hass in seinem Herzen für dein Wort hielt.
Menschen werden ohne Verfahren auf offener Straße durch staatliche Behörden entführt
und das Militär gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt.
Im Nahen Osten weitet sich der Krieg aus. In Iran, Israel und Gaza sterben Menschen, die in Frieden und Freiheit leben möchten.
Aber es gibt kein Entrinnen aus der Teufelsspirale von Macht, Gewalt, Trauma und Hass.
In Pakistan warten 2384 Afghaninnen und Afghanen darauf,
dass die deutsche Regierung sich an ihr Wort hält und sie nach Deutschland einreisen lässt.
Sie haben für die Bundeswehr gearbeitet, sich für Menschenrechte eingesetzt,
als Richterinnen und Journalisten in Opposition zu den Taliban gestanden. Ihre Zukunft ist ungewiss.
Gott, wir fragen dich: Bist du nicht auch ein Gott, der nahe ist?
Kannst du nicht aus Dunkelheit Licht machen und Tote erwecken?
Wir rufen zu dir aus der Tiefe unserer Herzen und bitten dich:
Erinnere jeden Menschen auf dieser Erde an seine Verantwortung für ein Leben aller in Freiheit, Gleichheit und Frieden.
Verschließe den Mund derjenigen, die in deinem Namen lügen und hetzen;
halte ihren Arm fest, wenn sie aus Worten Taten folgen lassen.
Zeige uns Wege, klar und deutlich von deiner Menschenliebe und deinem Frieden Zeugnis abzulegen.
Weiche nicht von der Seite der Verwundeten, trage die Kraftlosen ein Stück weiter,
bestärke die Mutigen, gib den zum Schweigen Gebrachten ihre Stimme zurück,
befähige die Verzagten zu neuen Schritten und wo alles brach zu liegen scheint,
lass Zukunft und Hoffnung keimen.
Gott, deine Nähe muss größer sein als deine Ferne. Zeige dich!