Wochenspruch: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Matthäus 11,25)
Predigttext Jesaja 55, 1-5: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! …“
Die im Namen Gottes durch Jesaja und Jesus ausgesprochene Einladung an die Notleidenden und Bedrückten, an den gedeckten Tisch zu kommen und sich stärken zu lassen, ergeht in einer Weltsituation, in der der Entzug der Lebensgrundlage und die Verweigerung von lebensrettender Hilfe für die Zivilbevölkerung zum geduldeten Mittel der Austragung von Konflikten geworden ist. Vor allem das Menschenrecht auf Zugang zu sauberem Trinkwasser wird dort mit Füßen getreten, wo Kriegsparteien eigentlich die Vertreibung der Bevölkerung als heimliches Kriegsziel verfolgen oder multinationale Konzerne Bergbau und Plantagenwirtschaft ausdehnen. An viele Orten der Welt wird Trinkwasser zum kostbaren Gut, das nur in Flaschen abgefüllt zu hohen Preisen erhältlich ist. Menschenrechte werden zur Handelsware, mit der man Profit machen kann. Das Thema des Sonntags wirft ein Licht auf dieses Unrecht und fordert die Rückkehr zu einer Politik, die die Bekämpfung von Not im Blick hat.
Wasserentzug als politisches und militärisches Mittel
Lieber Vater im Himmel,
wir bringen die Not der Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen vor Dich
mit ihrem täglichen Kampf um Trinkwasser und Lebensmittel.
Wir klagen Dir den Tod vieler Menschen durch Wassermangel,
Hunger und fehlende medizinische Versorgung.
Wir klagen dir das Unrecht und die Gewalt
an den Ausgabestellen von Hilfsgütern.
Wir bitten Dich,
dass sich die Aufmerksamkeit der Weltpolitik
wieder auf die Menschen dort richtet.
Öffne die Ohren und Augen der
politisch Verantwortlichen dafür,
was die die Menschen zum Leben brauchen!
Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!
Lieber Vater im Himmel,
wir bitten Dich für die Familien der Kleinbauern
überall auf der Welt,
deren Lebensgrundlage
durch den Abbau von Rohstoffen
und durch die Ausweitung von Plantagen bedroht ist.
Lass die Menschen vor Gericht Recht bekommen,
die gegen die Verseuchung ihres Trinkwassers
und die Vergiftung ihrer Böden kämpfen.
Gib, dass vertriebene Familien
auf ihr Land zurückkehren können.
Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!
NATO-Gipfel in Den Haag
Lieber Vater im Himmel,
wir sehen mit Erschrecken,
welche Summen die NATO-Staaten
in den nächsten Jahren ausgeben sollen,
um Kriege führen zu können.
Wir bringen Dir unsere Sorge,
dass diese Mittel dort fehlen werden,
wo es um die Linderung von Not
der Menschen auf der Flucht geht
oder um die Unterstützungen in Ländern,
aus denen viele Menschen fliehen.
Wir bitten dich,
dass du den Geist der Verständigung gibst.
Dass Menschen miteinander sprechen,
statt sich gegenseitig zu drohen.
Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!