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Muli shani/Guten Tag, wie geht’s? Grüße aus Sambia

Der Freiwillige Kilian ermöglicht uns in seinem Bericht Einblicke der wertvollen Arbeit der NGO Ranchhod Community Services and Hospice (RCSH) in Sambia.

Von Sandra Lüttke am
Das Eingangstor zum Hospiz

Eingangstor zum Hospiz

Muli shani (Guten Tag, wie geht’s?), ich bin Kilian, 18 Jahre alt und aktuell in Sambia, da ich dieses Jahr einen weltwärts-Freiwilligendienst mit Brot für die Welt leiste. Ich bin jetzt seit fast vier Monaten hier und möchte euch einmal über
meine bisherigen Erfahrungen berichten. „Muli shani“ ist Bemba und somit eine der häufigsten Sprachen Sambias. In Sambia werden insgesamt 43 verschiedene Sprachen gesprochen. Als Amtssprache gilt jedoch Englisch, da Sambia bis
1964 eine englische Kolonie war.

Es ist Abend, ich sitze auf einer Hostel-Terrasse in Dar es Salam (Tansania) und genieße meinen ersten Urlaub. Ein Urlaub, in einem Nachbarland Sambias, welche sich doch stärker unterscheiden, als ich erwartete. Aber erstmal zurück zum Anfang.
 

Ankunft

Es ist echt schon vier Monate her, seit ich in ein Flugzeug in Hamburg einstieg und meine Reise begann. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie aufgeregt ich war. Ein Jahr in einem völlig anderen Land, in einer völlig anderen Kultur, um ganz neue Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln und auch, um sich selbst ein Bild von Afrika zu machen und zu sehen, was Entwicklungsarbeit bedeuten kann. Als wir in Lusaka, der Hauptstadt Sambias ankamen, wurden wir von unserer Landesmentorin abgeholt und in eine Unterkunft zum Ankunfts-Seminar gebracht. Dort begann dann direkt das Sammeln von Eindrücken. Das Seminar ging eine Woche und wir konnten dort viel über das Land, Kultur und Geschichte lernen.

Auch sehr eindrucksvoll war eine Tour durch eines der Armenviertel in Lusaka. Die Armenviertel werden hier Compounds genannt. In den Compounds lässt sich teilweise auch das „klassische Bild Afrikas“ finden, dass man in vielen Afrikadokumentationen sieht. Also Wellblechhütten ohne Strom und eigenen Wasseranschluss. Den extremen Kontrast zwischen den Compounds und den wohlhabenderen Stadtteilen konnten wir schnell sehen, als wir dann in eine der Malls in Lusaka gingen, um das erste Mal Geld zu holen und uns SIM-Karten zu organisieren. In der Mall fühlte ich mich eher wie in großen Einkaufszentren in Europa oder Nordamerika und nicht wie in einem der ärmsten Länder der Welt. Am Ende des Seminars ging es für Emily, eine weitere Freiwillige, und mich nach Kabwe, wo wir die meiste Zeit des Jahres in unseren Projekten verbringen.
 

Kabwe

Kabwe ist mit ca. 300.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Sambias. In ihr gibt es aufgrund einer kleinen Mall, einer Handvoll Restaurants und einer großen Anzahl kleiner Geschäfte alles, was man zum Leben braucht. In Kabwe liegen auch eine Hand voll Compounds, unter ihnen der zweitgrößte im südlichen Afrika – Makululu.

Meine Unterkunft

Ich wohne zusammen mit Emily in einer WG. Unsere Unterkunft wird von einer anderen Organisation mit deutschen Wurzeln zum Fundraising vermietet. Die Mietpreise sind jedoch zu hoch, um dort mit einem durchschnittlichen sambischen Einkommen wohnen zu können, denn die Wohnung entsprechen eher einem deutschen Standard als einem sambischen. Ich finde es allerdings schwierig den sambischen Lebensstandard zu definieren, da es oft große Unterschiede zwischen Stadt- und Landleben, aber auch zwischen Arm und Reich gibt. Wir haben selten Stromausfälle, welche auch meist nach 1-2 Stunden wieder behoben werden.

Meine Organisation

Ich arbeite für das Jahr bei der NGO Ranchhod Community Services and Hospice (RCSH). Sie hat verschiedene Projekte, in denen ich überall mithelfe. Das wohl größte ist das Hospiz, welches bis zu 24 Patienten aufnehmen kann. Die Patienten werden hier kostenlos bestmöglich von dem Team versorgt und bekommen 3 Mal täglich eine Mahlzeit. Neben dem Hospiz betreibt die Organisation auch noch eine Vorschule, welche aktuell 52 Kinder zwischen 3 und 7 Jahren betreut. Die Kinder kommen aus armen Verhältnissen und sind nicht selten Halbweisen oder Vollweisen. Neben Lesen und Schreiben lernen die Kinder auch einfaches Englisch und Mathematik. Sie bekommen auch zwei Mahlzeiten, da die Kinder diese teilweise zuhause nicht bekommen würden. Es wird auch sichergestellt, dass die Kinder am Ende der Vorschule auf eine staatliche Schule vermittelt werden. Einige bedürftige Kinder werden auch auf den staatlichen Schulen noch weiter mit Schulmaterial und Geld für Uniformen und ähnliches unterstützt.

Neugeborene und Kinder unter 5 Jahren, bei denen die Eltern Probleme bei ihrer Ernährung haben, werden von RCSH auch mit Milchpulver oder sehr nahrhaftem Sojamehl unterstützt. Viele der Kinder aus diesem Programm werden anschließend auch in die Vorschule aufgenommen. Zuletzt betreibt RCSH auch ein Programm, durch das bedürftige alte Menschen einmal im Monat essenziell mit Lebensmittelt unterstützt werden.

Mein Aufgabenbereich

Da ich keine medizinische Ausbildung besitze, bin ich leider keine große Hilfe für die Krankenpfleger im Hospiz. Das stellt allerdings zum Glück kein Problem dar, denn ich kann dafür sehr gut bei den Aufgaben bei der Organisation rund um das Hospiz helfen und die Sozialarbeiterinnen unterstützen. Somit gebe ich einmal die Woche Lebensmittel und Putzsachen aus den Lagerräumen an die Angestellten, streiche, begleite Patienten zu Untersuchungen, gehe mit einkaufen, helfe bei der Aufnahme der neuen Kinder für die Vorschule, gehe mit auf Haus- und Schulbesuche, unterstütze die Lehrer der Vorschule, fahre mit beim Abholen von Spenden, helfe die Lager sortiert zu halten und unterstütze so gut ich kann bei weiteren Aufgaben, die aufkommen.
 

Urlaub

Aber wie komme ich jetzt nach Dar es Salam? Aufgrund vieler Empfehlungen von Vorfreiwilligen stand für uns als Freiwilligengruppe schon fest, dass wir nach Sansibar wollen. Wir haben also schon vor einiger Zeit angefangen unseren Trip zu planen. Kurz bevor es dann endlich los ging, stellte sich heraus, dass ein Fehler bei der Buchung des Zuges von Sambia nach Dar es Salam aufgetreten ist. Somit hat es sich ergeben, dass unter anderem ich nun in einem Hostel in Dar es Salam sitze, mir die Stadt anschaue und auf die anderen Freiwilligen warte, welche auf das Risiko hin keine Tickets zu bekommen den Zug genommen haben.

Wenn ihr mehr über diesen Urlaub und meinen Freiwilligendienst in Sambia erfahren wollt, schaut gerne auch auf meinem persönlichen Blog unter kilian-in-sambia.netlify.com vorbei. Natotella sana (Vielen Dank!) fürs Lesen und Tandalenipo umutende (Einen schönen Tag noch!).

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Lachender Junge

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