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Mutig-stark-beherzt

Mutig-stark-beherzt: So lautete das Motto des diesjährigen Kirchentages in Hannover. Am letzten Abend des Kirchentages haben wir uns mit ca. 150 Besucher*innen zum politischen Gebet zur Nacht zusammengefunden, um miteinander innezuhalten und nachzuspüren, was uns mutig, stark und beherzt sein lässt.

 

Von Dr. Petra Kohts am
Angelina Yeboah Lartey berichtet wie sie die Welt umschreibt

Angelina Yeboah Lartey berichtet, wie sie die Welt umschreibt

Als Brot für die Welt wollen wir die Welt nicht abschreiben, sondern sie als Teil einer globalen Gemeinschaft in Solidarität und Verbundenheit umschreiben. Wie das gelingen kann, haben uns zwei beeindruckende Frauen aus Ghana und Uganda gezeigt. Angelina Yeboah Lartey beispielsweise, die gerade zu Geschlechtergerechtigkeiten in kirchlichen Strukturen in Ghana promoviert und Stipendiatin von Brot für die Welt ist: „I forgot there were leadership positions I contested for, where I was called behind closed doors and asked to step down because a male candidate was deemed more suitable. I am glad I did not step down but went ahead to win the position.“

Oder Hamira Kobusingye aus Uganda, eine begeisterte und hochengagierte Klimaaktivistin: „Justice, for me, is not just about repairing what has been broken—it is about courageously reimagining what could be: systems rooted in fairness, communities built on dignity, and futures where life is valued above profit. This is why solidarity is never about pity—it is about shared struggle, about choosing to stand shoulder to shoulder with others in the muddy streets of flooded communities, in crowded courtrooms demanding justice, in the chambers of parliaments where policies are shaped, and in quiet moments of collective prayer. It is knowing that our liberation is bound together.“

Was lässt mein Herz mutig werden?

Im Rahmen des politischen Gebets zur Nacht haben wir auch die Besucher*innen eingeladen, Teil einer Bewegung für Gerechtigkeit zu werden und bei ihnen nachgefragt:

  • Was lässt mein Herz mutig werden?
  • Wie schreibe ich diese Welt um oder wie würde ich es gern tun?

Die vielen Rückmeldungen der Besucher*innen des abendlichen Gebets waren überwältigend. Einige Eindrücke teilen wir an dieser Stelle, denn sie sollen ausstrahlen und auch anderen Mut machen, die Welt nicht abzuschreiben, sondern umzuschreiben. Vielen machen junge Menschen Mut, die sich engagieren – im Kleinen und im Großen: „Das macht Mut, sich auch selbst noch mehr einzubringen und vor allem laut zu werden, für sich und für die Menschen einzustehen, die um uns herum oder auch weit entfernt sind.“

Wiederholt wurde dabei auch der Wille geteilt, aus der eigenen Komfortzone herauszugehen, auf Dinge bewusst zu verzichten und „unbequem zu sein“. Oft erwähnt wird, dass es stärkt sich in Gemeinschaft einzubringen:„Unsere Kirche hat eine starke und große Gruppe für Ökumene und Entwicklungszusammenarbeit – wir werden gehört!“

Für andere Besucher*innen ist es wichtig, dass sie Werte weitergeben: „Ich bringe Schüler*innen bei, dass alle Menschen gleich sind.“; „Ich erziehe meine Kinder in dem Wissen, dass unsere Erde einmalig und schützenswert ist und dass alle Menschen gleich sind und mit Respekt und Liebe behandelt werden sollen.“ Andere berichten davon, wie sie durch Vorbilder inspiriert wurden: „Als junge Frau beeindruckte mich Marie Dilger sehr. Bei uns in Württemberg war sie dafür bekannt, dass ihr die fernen Nächsten am Herzen lagen…“.

Wie schreibst du die Welt um?

Und dann gibt es die ganz konkreten Beispiele, wo Menschen für sich Handlungsräume gefunden haben und mutig darin voranschreiten, die Welt umzuschreiben:

  • „Ich setze mich für Arbeitnehmer*innenrechte ein, im Betrieb und in der Gewerkschaft. Ich bin ehrenamtlich engagiert und spende 10 Prozent meines Einkommens“
  • „zuhören, andere Perspektiven einbringen und bei der Gedenkfeier für Amadeu Antonio einbringen“
  • „bedingungsloses Wohlwollen üben“
  • „Möglichkeiten für gemeinschaftliches Singen schenkt mehr Mut, Beherztheit und Stärke“
  • „Ich besuche alte und kranke Menschen“
  • „Für Geflüchtete und Menschen in Not spenden, vegan essen und aus humanistischen Gründen nachhaltiger leben, politisches und künstlerisches Engagement“
  • „Ich möchte mich weiter entwicklungspolitisch engagieren durch Gespräche, Diskussionen und Unterstützung von Projekten“
  • „Ich werde mich mit meinen Möglichkeiten für die Erhaltung der Demokratie und für/rund um die Klimaproblematik einsetzen; Proteste, Demonstrationen werde ich unterstützen“

Die Zeiten des Aufbruchs, Widerstands sind an diesem Abend lebendig geworden, so wie es auch im Rahmen des Politischen Nachgebets, begründet von Dorothee Sölle, der Fall war.

 

„Woran sollen wir einen Engel erkennen, außer dass er und sie Mut macht, wo Angst war, Freude wo nicht mal mehr Trauer wuchs, Einspruch wo Sachzwang herrschte, Abrüstung wo Terror glaubwürdig drohte - fürchte dich nicht der Widerstand wächst“ (Dorothee Sölle)

 

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

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