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Auf dem Weg des (VER)Lernens – Teil 3

Nach vier Tagen Reflexions- und Antirassismus- sowie Dekolonialtraining mit den Expert*innen Carina Flores, Abdou Rahime Diallo und Mariette Nicole Afi Amoussou hat sich die Abteilung Bildung und das Team der Inlandsförderung mit dem Thema Dekolonialität beschäftigt. Jetzt steht eine große Frage im Raum. Wie dekolonial denken wir?

Von Natália Hyppolito am
Aufruf "Decolonize"

Die Schwierigkeit das Gelernte in Worten zu fassen, zeigt uns, wie wichtig es bleibt und es nur wichtiger wird, sich mit dem Thema über das Berufliche hinaus auseinanderzusetzen, um in Strukturen durch den beruflichen Kontext Veränderung schaffen zu können. Von Formularen und Kriterien, über Öffentlichkeitsarbeit, bis hin zu der Erstellung von Materialien, bleibt uns viel mehr als die Verantwortung einer christlichen Kooperations- und Förderorganisation des Globales Nordens. Wir stehen vor der Herausforderung, unsere Partnerorganisationen, Ansprechpartner*innen aus dem Globalen Süden und Akteur*innen, die von Kolonialismus sowie kolonialen Kontinuitäten betroffen sind, in Prozesse aktiv einzubeziehen und ein starkes Netzwerk im Rahmen dessen zu bauen.

Das eine schließt das andere nicht aus

An den Stellen, an denen Machtübergabe und Wiedergutmachung notwendig sind, spielt Verantwortung eine wichtige Rolle. Gleichzeitig gehören zur Entstehung von Allianzen und dem Mitkämpfen die Selbstreflexion als kolonisierte Wesen, die wir auch sind. Kolonialitäten bestehen in verschiedenen Formen in uns und unserem Umfeld. Sie prägen uns körperlich und geistig, wirken auf sozialer, politischer und interpersoneller Ebene und sind tagtäglich präsent. Es sind die Spielplätze, auf denen die Kinder spielen, die Tänze, die wir lernen, sowie die Berichterstattungen, die wir lesen – sie sind teils sogar eine Folge kolonialer Denkweise.

Wir lernen nie aus

Obwohl es vielen von uns bereits bewusst ist, dass wir von Kolonialitäten profitieren, überrascht es uns immer wieder, wie die Mechanismen von Rassismus und Kolonialismus in uns in subtilen aber auch offensiven Formen internalisiert wurden, bis sie sich strukturell und institutionell verfestigten. Es sind nicht nur die Gewürze vom Alltag, die westliche Musikeinfluss oder die Kleidungsmuster und Spielformen, die uns eingeführt worden. Es ist die Hierarchisierung durch Begrifflichkeiten, die einigen zur „Normalität“ und andere zu „Den Anderen“ gemacht haben. Es sind weiterhin die Bilder, die uns durch Dichotomien zu „gut“ und „schlecht“ oder „Held*in“ und „Opfer“ bis heute prägen.

Wir kommen weiter

Schritt für Schritt bewegen wir uns weiterhin in eine vielversprechende Richtung. Mit der Partizipation und Orientierung von Expert*innen und zivilgesellschaftliche Akteur*innen, die uns auf diesem Weg begleiten und Impulse v.a. durch das Mitteilen ihrer Erfahrungen und Realitäten, arbeiten wir gemeinsam daran, Zusammenarbeit und Internationale Kooperation Dekolonial zu gestalten. 

Es fühlt sich oft so an, als würden wir wieder bei Null anfangen. Wie ein Schritt rückwärts. „Schon lesen/hören wir das gleiche“. Was wir immer wieder daraus lernen, ist, dass den Austausch nicht aufhören darf. Dass Dekolonialität uns weiter und näher bringt zu einer Welt, in der wir die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen erleben werden können. Wir werden für diese Selbstverständlichkeit aktiv kämpfen müssen. Wir sind weder die ersten noch die letzten. Wir sind allerdings hoffentlich in der Lage, diese Diskussion mitzugestalten und unsere Haltung und unser Handeln zu dekolonialisieren, damit sie in die Strukturen hineinwirken.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.

148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

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