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Film: Im Labyrinth der Erinnerung

Der Film beginnt mit einem Dialog des Friedhofwärters mit dem Totengräber, der mit ruhiger Beharrlichkeit ein Grab schaufelt. Im Zentrum des Films steht ein alter Mann. Er arbeitet auf einem Friedhof, am Rand einer namentlich nicht genannten lateinamerikanischen Großstadt.

Von Birgit Eichmann am
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Birgit EichmannReferat globales Lernen
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Nachdem es zu Unruhen in der Stadt gekommen ist - Schüsse sind zu hören und der Leichenwagenfahrer berichtet davon - tauchen in der Nacht Soldaten auf, die Tote von Lastwagen abladen und in die noch freien Kühlkammern der Leichenhalle verfrachten. Die unbekannten Toten werden dann ebenso überraschend wieder abgeholt, doch der Leichnam einer jungen Frau bleibt zurück. Der Friedhofswärter bemüht sich um eine würdige Beerdigung für die Unbekannte. Und zugleich versucht er, einer alten gramgebeugten Frau zu helfen, die in regelmäßigen Abständen vorbeikommt, um sich nach ihrer Tochter zu erkundigen, die schon vor Jahren ‚verschwunden‘ ist. Ihr Schicksal ist wohl auch seines, wie immer wieder eingestreute Verweise auf Erinnerungen an seinen Sohn nahelegen. Und so wie der Totengräber für niemanden ein Grab aushebt, von dem er nicht weiß, wer es ist und wie sie oder er gestorben ist, so bemüht sich der Friedhofswärter darum, der toten jungen Frau eine Identität zu verschaffen - denn nur dann darf sie auch bestattet werden.

Der Film wurde in der Produktion und der Herausgabe mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes gefördert und steht für die Bildungsarbeit zur Verfügung.  Die DVD ist über das EZEF (Evangelisches Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit) käuflich zu erwerben oder über die Ev. Medienzentralen kostengünstig bzw. kostenlos auszuleihen.

Regie und Drehbuch:  Alireza Khatami

Dauer: 92 Minuten

Produktion: 2017, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Chile

Genre: Spielfilm

Format: DVD

Themen: Menschenrechte, Diktaturen, (Un)Gerechtigkeit, Widerstand, Gewalt

Altersbeschränkungen: ab 16 Jahren

Sprache: Spanisch, Untertitel: Deutsch