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Das Massaker von San Fernando

Vor 10 Jahren wurden 72 Migrant*innen im nördlichen Mexiko entführt, gefoltert und brutal ermordet. Die Familienangehörigen haben ihren Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit nicht aufgegeben. In dieser Woche machen sie in Mexiko und international auf den Fall aufmerksam. Dazu zählen sie auf Ihre Unterstützung.

Von Christoph Kuhlmann am
Protestaktion in Mexiko-Stadt

Protestaktion in Mexiko-Stadt

Glenda Yaneira Medrano Solórzano war 23 Jahre alt. Sie sah für sich in El Salvador keine Perspektive. Sie floh vor der allgegenwärtigen Gewalt, der verbreiteten Straflosigkeit und einem Leben in Armut. Glenda hat ihr Ziel, die USA, nie erreicht. Sie ist eine von 72 Migrant*innen, die vor 10 Jahren auf dem Weg nach Norden im mexikanische Bundesstaat Taumalipas entführt und brutal ermordet wurden.

Die gefährliche Route durch Mexiko

Was genau geschah, ist auch 10 Jahre nach dem Massaker nicht aufgeklärt. Die Leichen der Migrant*innen wurden auf einem Landstück entdeckt. Viele der gefundenen Körper waren von Folterspuren gekennzeichnet. Migrant*innen sind den Kartellen schutzlos ausgeliefert. Menschenhandel, Erpressung und Zwangsprostitution sind zum lukrativsten Geschäftszweig der organisierten Kriminalität in Mexiko geworden. Staatliche Akteure verdienen an diesen Geschäften mit. Migrant*innen werden in Mexiko besonders häufig Opfer der Praxis von gewaltsamem Verschwindenlassen. In den vergangen 14 Jahren sind offiziellen Zahlen zufolge knapp 72.000 Menschen in Mexiko verschwunden. Die Aufrüstung der Südgrenze und der durch die US-Regierung forcierte Einsatz des mexikanischen Militärs zur Verhinderung von Migration spielt der organisierten Kriminalität in die Hände: Migrant*innen müssen auf immer gefährlichere Routen ausweichen und werden so zu noch leichteren Opfern von Menschenrechtsverbrechen.

Unermüdlicher Einsatz für Wahrheit und Gerechtigkeit

Die 72 ermordeten Migrantinnen von San Fernando hinterlassen Eltern, Geschwister und Kinder. Es sind ihre Familien, die seit 10 Jahren unablässig dafür streiten Licht ins Dunkel zu bringen. Sie nehmen den Staat in die Verantwortung und fordern Identifizierung, Aufklärung und Straflosigkeit ein. In einem Land mit einer Straflosigkeit von über 98% kein leichtes Unterfangen. Mächtige Akteure haben kein Interesse an Aufklärung. Begleitung und Unterstützung erfahren die Familienangehörigen durch die Brot für die Welt Partnerorganisation Fundación para la Justicia y el Estado Democrático de Derecho (FJEDD). Die Mitarbeitende der Menschenrechtsorganisation unterstützen die Familien auf emotionaler Ebene, vermitteln psychologische Hilfe, stehen ihnen in Fragen der politischen Organisierung und im Dialog mit staatlichen Akteuren zur Seite. Die FJEDD übernimmt auch die juristische Vertretung einiger der Familienangehörigen und adressiert die staatliche Verantwortung für das Menschenrechtsverbrechen auf nationaler und internationaler Ebene. Das Massaker von San Fernando hat dank des Einsatzes der Familienangehörigen und der Unterstützung der FJEDD einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Es steht stellvertretend für das Schicksal vieler Tausend Migrant*innen auf ihrem Weg durch Mexiko. Deswegen ist eine Aufklärung des Falls von herausgehobener Bedeutung. Gelingt es die mexikanischen Behörden hier zu umfassenden und tiefgehenden Ermittlungen zu bewegen, ist ein Präzedenzfall gesetzt. Doña Mirna und Don Miguel finden auch nach 10 Jahren keine Ruhe. Sie müssen wissen, was 2010 mit ihrer Tochter geschehen ist. Warum musste sie sterben? Und wann werden die Täter dafür zur Rechenschaft gezogen? Glenda wäre heute 33 Jahre alt.

Unterstützen Sie den Einsatz der Familienangehörigen

Ich bitte Sie den Einsatz von Doña Mirna und Don Miguel sowie den anderen Familienangehörigen zu unterstützen und diese Petition zu unterzeichnen. Um den Druck auf die mexikanische Regierung zu erhöhen ist internationale Aufmerksamkeit zentral. Aktuelle Informationen finden sich unter den Hashtags #MásDe72 sowie #ContemosLoQueNosPasó.

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Lachender Junge

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