Die Lutherkirche in Dortmund Hörde bot einen schönen Rahmen für die Verleihung der drei Preise in Höhe von jeweils 3.000 Euro in den Kategorien Kirchliche Partnerschaftsarbeit, Globales Lernen in der Schule und Politische Bildungsarbeit.
Preisträger des Ökumenischen Förderpreises Eine Welt, der zum sechsten Mal vergeben wurde, sind die Partnerschaftsgruppe der Katholischen Kirchengemeinde St. Georg in Vreden, das Bildungszentrum WeltGarten Witzenhausen, und das Konzeptwerk Neue Ökonomie in Leipzig.
Hohe Wertschätzung für den Förderpreis
„Das BMZ ist sehr überzeugt vom Konzept dieses Preises“, betonte Dr. Bernhard Felmberg, Abteilungsleiter für Zivilgesellschaft und Kirchen im Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eingangs im von ihm übermittelten Grußwort des Schirmherrn, Bundesentwicklungsminister Gerd Müller. „Der Ökumenische Förderpreis macht das Engagement sichtbar und hebt jene hervor, die in vorbildlicher Weise entwicklungspolitische und weltkirchliche Bildungsarbeit machen. Sie werden als Brückenbauerinnen und Brückenbauer gebraucht.“ Es käme auf das Mitdenken der Vielen an, so Felmberg weiter, alle trügen Verantwortung für diese Eine Welt.
Ziel: Globales Lernen verstärken
Die Bedeutung der Förderung entwicklungspolitischer Bildungsarbeit unterstrich der Direktor Engagement und Kommunikation bei Brot für die Welt, Michael Stahl. „Das Referat Inlandsförderung von Brot für die Welt und der Katholische Fonds fördern im Jahr über 1.000 Projekte mit einem Volumen von 6 Millionen Euro.“ Neben der finanziellen Förderung würden Beratungs- und Qualifizierungsangebote vorgehalten, mit dem Ziel die sozial-ökologische Transformation in der Gesellschaft zum Thema zu machen und das Globale Lernen voranzubringen, so Stahl.
„Alle Hilfswerke der Katholischen Kirche stehen hinter dieser Förderung“, ergänzte Monsignore Wolfgang Huber, Vorsitzender des Katholischen Fonds und Leiter Missio Münchens.
Preisträger setzen Maßstäbe
Jeder der drei Preisträger wurde in einer Laudatio gewürdigt. „In der Kirchengemeinde St. Georg in Vreden gibt es eine große Begeisterung für die Partnerschaft mit der rumänischen Partnergemeinde, die den Rahmen für pastorales und globales Lernen bietet. Auch viele junge Menschen sind beteiligt“, unterstrich Monsignore Huber.
Der Abgeordnete der Grünen im EU–Parlament, Sven Giegold hatte viel Lob für die politische Bildungsarbeit des Konzeptwerkes Neue Ökonomie aus Leipzig: „Das Konzeptwerk vertritt in seiner Arbeit einen alternativen Wachstumsbegriff bei dem gefragt werde, was für ein Wirtschaften ist auf einem begrenzten Planeten möglich.“ Es gehe dabei um den Ansatz einer gelebten solidarischen Ökonomie, um die Gesellschaft gerechter und ökologischer zu machen. Das Konzeptwerk vertrete damit mutige Ideen, die nicht immer mehrheitsfähig sind, die Förderung sei auch ein mutiges Zeichen der beiden Geber, Katholischer Fonds und Brot für die Welt, so Giegold weiter.
Beispielhafte Umsetzung der Förderkriterien
Das Bildungszentrum WeltGarten in Witzenhausen in Hessen erhält die Auszeichnung für seine in den letzten 17 Jahren kontinuierlich weiterentwickelte Arbeit zum Globalen Lernen in der Schule. An seinen drei Lernorten Tropengewächshaus, Weltladen und Völkerkundliches Museum erreicht WeltGarten jährlich über 1.200 Schüler*innen und Lehrer*innen.
Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, sagte in ihrer Laudatio: „Der WeltGarten ist ein Bespiel dafür, wie sich die Beschäftigung mit globaler Gerechtigkeit zu einem festen Bestandteil von Schulprofilen entwickelt und wie ein zivilgesellschaftlicher Akteur mit Unterstützung durch kirchliche Förderung zu einem gefragten Partner für das staatliche Schulsystem wird.“
Die Preisjury habe besonders beeindruckt, dass die Qualitätskriterien von Brot für die Welt, an denen auch der Katholische Fonds seine Förderung orientiert, im WeltGarten Witzenhausen beispielhaft umgesetzt werden, unterstrich Frau Füllkrug-Weitzel.
Der Ausblick
Monsignore Wolfgang Huber, Leiter von Missio München und Vorsitzender des Katholischen Fonds, regte zum Abschluss an: „In zwei Jahren feiern wir den ökumenischen Kirchentag in Frankfurt. Dies wäre ein schöner Anlass dort die nächste Verleihung des Ökumenischen Förderpreises gemeinsam zu feiern.“ Ein Vorschlag, der allenthalben auf Zustimmung traf.