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Kirchen für gerechten Frieden

Die "Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg" (ACK) diskutierte auf ihrer Jahrestagung in Bad Herrenalb (14.-15.10.2016) Möglichkeiten ziviler Konfliktbearbeitung. Die Delegiertenversammlung des ökumenischen Netzwerks verabschiedete einen bemerkenswerten Friedensappell.

Von Dr. Martina Fischer am

Die Jahrestagung der ACK stand unter dem Motto "Kirchen für gerechten Frieden" und wurde von der evangelischen Akademie Bad Herrenalb ausgerichtet. Im ersten Teil befasste sich die Veranstaltung mit den theologischen Grundsätzen für einen gerechten Frieden und mit den gesellschaftlichen und politischen Voraussetzungen für die Umsetzung. Prof. Wolfgang Lienemann (Bern) widmete sich in einem ersten Hauptvortrag der Frage, wie sich theologische Konzepte von der Lehre vom „Gerechten Krieg“ bis hin zur Idee des „gerechten Friedens“ entwickelten. Er gab einen Überblick über die Historie christlicher Friedensbotschaften, die zu Fragen des gerechten und guten Regierens, zu Feindesliebe und Gewaltverzicht und auch zur Schutzverantwortung für Bedürftige Stellung bezogen. Der Ökumene als Ort gemeinsamen Friedenszeugnisses kam dabei zentrale Bedeutung zu. Der zweite Hauptvortrag (Dr. Martina Fischer, Brot für die Welt, Berlin) untersuchte die politischen Rahmenbedingungen, Chancen und Begrenzungen, die sich für die Weiterentwicklung von Ansätzen der zivilen Konfliktbearbeitung ergeben. Er behandelte außerdem friedensethische Herausforderungen, die sich für die Gestaltung einer Politik Deutschlands im internationalen Kontext stellen. In der Diskussion wurde deutlich, dass (1) eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen darin besteht, das UN-System zu stärken, das in seinen friedenspolitischen Aufgaben durch mangelnde Unterstützung von Mitgliedstaaten stark begrenzt wird; (2) sich deutsche Politik die Aussage „si vis pacem, para pacem“ zu eigen machen und Instrumente für zivile Konfliktbearbeitung konsequent weiter ausbauen sollte; (3) Friedenspolitik im internationalen Kontext nur dann glaubwürdig gestaltet werden kann, wenn hierzulande eine selbstkritische Auseinandersetzung mit den eigenen Anteilen an Strukturen des Unfriedens (z.B. mit ungerechter Außenwirtschafts- und Umweltpolitik, sowie mit inkonsequenter Rüstungsexportpolitik) stattfindet. Im zweiten Teil der Tagung wurden die Themen Friedensförderung, Sicherheits- vs. Friedenslogik, Schutzverantwortung („Just Policing“), Rüstungsexport und –konversion, Gewaltfreier Widerstand und Frühwarnung in Arbeitsgruppen ausführlicher diskutiert.

„Herr, mache uns zu Werkzeugen deines Friedens!“ Der Friedensappell der ACK

Kurz vor der Tagung, im September 2016, hatte die Delegiertenversammlung der ACK einen bemerkenswerten  Friedensappell verabschiedet („Herr, mache uns zu Werkzeugen deines Friedens! Friedensappell der ACK in Baden-Württemberg). In der Präambel weisen sie darauf hin, „dass die Gefahr besteht, dass militärische Reaktionen eine besonnene Friedenspolitik verdrängen. Aufrüstungsprogramme werden in allen Kontinenten geplant und umgesetzt. Waffen und sonstige Rüstungsgüter aus Baden-Württemberg machen uns zu Beteiligten. Flüchtlinge, die bei uns Schutz und Frieden suchen, erinnern uns daran.“ Die ACK setzt die Friedensbotschaften der Bibel dagegen und fordert ein Umdenken, konkret: eine „Ertüchtigung“ für den Frieden durch eine „entschiedene Stärkung“ aller gewaltfreien Mittel und Methoden zur Lösung von Konflikten“; eine Förderung von Initiativen der Friedensbildung in Kindergärten, Schulen, Hochschulen und kirchlichen Bildungseinrichtungen; die Stärkung diplomatischer Ansätze für die Eindämmung eskalierter Konflikte; den Ausbau internationaler Rechts- und Ordnungssysteme (UN und OSZE); die Reduzierung der deutschen Rüstungsexporte bis hin zu einem Ausfuhrverbot; eine kritische Auseinandersetzung mit dem Einsatz bewaffnungsfähiger Drohnen, und ein Engagement für die weltweite Ächtung und Abschaffung von Atomwaffen.

Die ACK wurde 1973 gegründet und umfasst einundzwanzig Kirchen und kirchliche Gemeinschaften. Sie bemüht sich um geistliche und theologische Grundlegung ökumenischer Zusammenarbeit und ist davon überzeugt, dass Christen an den politischen und gesellschaftlichen Bemühungen um das Gemeinwohl mitwirken und für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung eintreten müssen.

 

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