Die Mitmachaktion Teller statt Tonne von Brot für die Welt und Slow Food setzt auf dem Kirchentag ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung. Im Zentrum Jugend wird an drei Vormittagen Gemüse geschnippelt. Daraus entsteht leckeres, veganes Mittagessen.
Bio-Landwirte aus dem Hamburger Umland spendeten Kartoffeln, Möhren, Pastinaken und Rote Beete – alles Lagerware aus dem letzten Jahr. Im Supermarkt ist neue Ernte gefragt. Dabei gibt es die in diesem Jahr noch gar nicht in Deutschland. Das Gemüse vom letzten Jahr lässt sich schlecht verkaufen. Also dürfen wir es retten. Den Jugendlichen macht das Spaß. Der 21-jährige Jonas ist mit seiner Jugendgruppe aus Bremen angereist, um bei der Aktion mitzumachen. Der Jüngste in der bunten Truppe ist 14. Alle sind gern dabei und viele mit großem Eifer. Wenn das Gemüse fertig geschnippelt ist, schnappen sie sich gleich einen Korb mit einer kleinen Gemüseauswahl. Damit ziehen sie los und erzählen den anderen im Zentrum Jugend was wir machen. Dabei wird dann gleich die Einladung zum gemeinsamen Mittagessen ausgesprochen. Das kommt bei den Jugendlichen gut an. Essen wollen ja alle. Der Aktionskoch Wam Kat sorgt mit seinem Team von der Fläming Kitchen dafür, dass es richtig lecker wird. Ihr Motto heißt „Kochen ohne Knochen“. Donnerstag gab es eine feine Gemüsesuppe, heute gab es Tomatensuppe und Rote Beete-Salat.
Mittagessen bei Teller statt Tonne ist mehr als bloße Nahrungsaufnahme. Denn Essen – so Wam – ist eine politische Handlung. Ob wir hauptsächlich Gemüse oder Fleisch essen, hat Auswirkungen auf unsere Mitwelt. Wer Verschwendung von Lebensmitteln vermeidet, schont das knappe Ackerland. Beim Einladen zum Essen ist Ulla aufgefallen, dass die meisten Mädchen „vegane Suppe“ interessant finden. Viele Jungs hingegen suchen lieber weiter nach der Currywurst, die es auch irgendwo auf der Freizeitanlage gibt. Aber für Infos über nachhaltige Ernährung interessieren sich die meisten. Bei dem Spiel „Wie viel Land verbraucht mein Essen?“ können die Jugendlichen den ökologischen Fußabdruck ihrer Ernährung testen. Ulla sagt: „Bei der Beantwortung der Fragen sind alle ehrlich. Schließlich wollen sie wirklich wissen, wie hoch ihr Umweltverbauch ist.“