Wer ernährt in Zukunft die Städte?
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Für die Ernährungssicherheit weltweit wird genügend Nahrung hergestellt, dennoch leiden viele Menschen unter Mangelernährung und Hunger. Um das Verteilungsproblem zu lösen und die Welternährung sicherzustellen, gibt es klare Konzepte.
Nahrung ist in Deutschland jederzeit und in jeder Menge verfügbar, hier herrscht Ernährungssicherheit. Das gilt aber nicht auf der ganzen Welt. Obwohl es mehr als genug Nahrungsmittel für die Welternährung gibt, leiden aktuell bis zu 733 Millionen Menschen Hunger.
Dass global so viele Menschen hungern, liegt in erster Linie am ungleichen Zugang zu Nahrungsmitteln. Vor allem Arme habe zu wenig Geld, um sich genügend Essen zu kaufen. Weitere Gründe sind Krisen, Lebensmittelverschwendung und die Verwendung von Nahrungsmitteln für andere Zwecke, etwa zur Herstellung von Treibstoffen. Neben dem Hunger, also dem generellen Mangel an Nahrungsmitteln, gibt es noch das Problem des Mangels an wichtigen Nährstoffen und Vitaminen. Die Folgen davon sind Fehlernährung und Mangelernährung.
2008 erschien der Weltagrarbericht mit dem Titel „Landwirtschaft am Scheideweg“, verfasst von 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Auftrag der Weltbank und der Vereinten Nationen. Er formuliert, was in den nächsten Jahrzehnten getan werden muss, um globale Ernährungssicherheit zur erreichen. Entscheidend ist nicht die Produktivitätssteigerung um jeden Preis, sondern dass die Produktionsmittel für Lebensmittel dort vorhanden sind, wo sie gebraucht werden. Am besten ist das durch bäuerliche Strukturen umzusetzen. Die so genannte grüne Gentechnik hat nach dem bisherigen Stand mehr Nachteile als Vorteile, so der Weltagrarbericht, und lenkt das Interesse der landwirtschaftlichen Forschung einseitig auf patentierbare Produkte.
Außerdem muss die Anbaufläche für Futtermittel reduziert werden. Rund zwei Drittel der landwirtschaftlichen Flächen weltweit werden für die Fütterung und Haltung von Tieren genutzt statt direkt für die Welternährung. Dabei liefert der Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel für Menschen durch den direkten Verzehr viel mehr Kalorien und Nährstoffe. Folgerichtig dürfen auch keine weiteren Ackerflächen für die Gewinnung von Treibstoffen genutzt werden
Zusätzlich ist es unerlässlich, dass die Rechte von Frauen in der Landwirtschaft und der Fischerei in den Entwicklungsländern gestärkt werden und das Konzept der Ernährungssouveränität umgesetzt wird. Das heißt, dass weltweit die Interessen der Menschen im Mittelpunkt stehen, die Nahrung produzieren. Das alles trägt zu einer ländlichen Entwicklung bei, die einerseits wirtschaftliche und soziale Perspektiven eröffnet für die Ernährungssicherung, andererseits Armut und Hunger reduziert.
Um globale Ernährungssicherheit zu erreichen, setzen wir uns gemeinsam mit unseren Partnern in aller Welt dafür ein,
Ebenso unterstützt Brot für die Welt die handwerkliche Fischerei, Indigene und Hirten, um ihren Beitrag für die Welternährung zu stärken. So kämpfen wir nachhaltig für Ernährungssicherheit und gegen Hunger und Mangelernährung.
Auf internationaler Ebene setzt sich Brot für die Welt dafür ein, dass das Menschenrecht auf Nahrung nicht nur auf dem Papier steht. Das bedeutet auch, dass die Fischerei- und Agrarpolitik in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas so gestaltet werden soll, dass sie die bäuerliche Landwirtschaft und handwerkliche Fischerei stärkt. Wir setzen uns außerdem für faire Handelsabkommen mit Entwicklungsländern ein und gegen Agrarsubventionen, die Produkte aus armen Ländern benachteiligen.
Kaufen Sie nur so viele Nahrungsmittel, wie Sie essen. Die Ursachen für Hungerkrisen sind zwar regional sehr unterschiedlich, dennoch kann sich jedes Lebensmittel, das nicht verschwendet wird, indirekt auf die Ernährungssicherung der Bevölkerung in Entwicklungsländern auswirken. Bevorzugen Sie Produkte aus fairem Handel. Dadurch bekommen die Produzenten mehr vom Kaufpreis, so dass sie in Würde leben können. Achten Sie wenn möglich darauf, nicht die billigsten Nahrungsmittel zu kaufen. Auch die Bäuerinnen und Bauern in Deutschland benötigen einen gerechten Lohn, um auf ihr Land und ihre Tiere achtgeben zu können. Und reduzieren Sie den übermäßigen Konsum tierischer Nahrungsmittel. Dadurch wird Ackerfläche frei für die Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel, womit für die Welternährung insgesamt wesentlich mehr Essen zur Verfügung steht. Außerdem können Sie mit einer Spende unsere Projekte für nachhaltige Landwirtschaft und fairen Handel unterstützen.
FAQ – Fragen und Antworten zu Ernährung
Zurzeit leiden bis zu 733 Millionen Menschen Hunger. Das heißt, dass jeder elfte Mensch auf der Erde hungert.
Dass so viele Menschen hungern, liegt in erster Linie am ungleichen Zugang zu Nahrungsmitteln. Arme Menschen haben zu wenig Geld, um sich genügend Essen zu kaufen. Weitere Gründe sind Lebensmittelverschwendung, das Verfüttern von Nahrungsmitteln an Masttiere und die Herstellung von Treibstoffen aus Nahrungsmitteln. Das erhöht die Preise für Nahrungsmittel. Grundsätzlich gibt es mehr Nahrung auf der Welt, als die rund acht Milliarden Menschen brauchen.
Vor allem arme Menschen hungern, die überwiegende Mehrheit der Hungernden lebt in Entwicklungsländern. Darunter sind sehr viele Frauen, rund 60 Prozent aller Hungernden sind Frauen und Mädchen. Sie werden in vielen Gesellschaften benachteiligt und haben deshalb oft zu wenig zu essen.
Täglich sterben fast 24.000 Menschen an den Folgen von Mangel- und Unterernährung. Viele Millionen Menschen macht der Hunger krank. Vor allem Kinder leiden unter den Spätfolgen von Hunger und Mangelernährung. Es kommt zu Entwicklungsstörungen, sie bleiben dauerhaft anfällig für Krankheiten und können in der Schule und später im Beruf deutlich weniger leisten.
Die Betriebsmittel (Saatgut, Dünger, Pflanzenschutz) für die Produktion von Lebensmitteln müssen vor Ort hergestellt werden. Das ist am besten durch bäuerliche Strukturen umzusetzen. Außerdem muss die Anbaufläche für Futtermittel deutlich kleiner werden, denn der Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel für Menschen liefert durch den direkten Verzehr viel mehr Energie und Nährstoffe. Entsprechend dürfen keine weiteren Ackerflächen für die Gewinnung von Treibstoffen genutzt werden. Weiter ist es unerlässlich, die Rechte von Frauen in der Landwirtschaft und der Fischerei in den Entwicklungsländern zu stärken und das Konzept der Ernährungssouveränität umzusetzen. Demnach müssen weltweit die Interessen derjenigen Menschen im Mittelpunkt stehen, die Nahrung produzieren.
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
56 € (Spendenbeispiel) Mit 56 € kann zum Beispiel ein Hygiene-Paket für eine geflüchtete Familie finanziert werden.
100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.
148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
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148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.