Bericht vom Jugendausschuss

Klimagerechtigkeit und Kolonialimus

Der Jugendausschuss hat sich im April in Niederndodeleben, nahe Magdeburg, getroffen. Zum ersten Mal seit Oktober wieder in Präsenz zusammen arbeiten – juhu! Wir sind am Freitag mit einem entspannten Abend und einem spannenden Escape-Game rund um Klimagerechtigkeit ins Wochenende gestartet. Am Samstag haben wir die inhaltliche Arbeit fortgesetzt und uns selbst zum Thema Kolonialismus unter den Fragen fortgebildet: „Wie sollte Europa heute mit der Ausbeutung der Kolonien und der Bereicherung Europas von 1492 bis 1974 umgehen? Inwiefern leben wir heute in kolonialen und ausbeuterischen Systemen? Welche Rolle nehmen wir ein?“. Dabei sprachen wir viel über die durchaus problematische Figur Christopher Kolumbus’. Die Schattenseiten des vermeintlichen „Entdecker Amerikas“ werden, wie wir feststellten – vor allem in Schulen – viel zu wenig besprochen und thematisiert. In weiten Teilen der Gesellschaft herrscht ein romantisiertes kulturelles Narrativ eines Helden, den es für seine Taten zu feiern gilt, obwohl er ein brutaler Kolonisator und grauenhafter Massenmörder war. Im Workshop wurde uns immer mehr bewusst, wie sehr und skrupellos durch ihn Menschen unterworfen, unterdrückt, versklavt und gejagt wurden und wie besessen er nach einer Anhäufung von Reichtum durch Edelmetalle war. Paradoxerweise bewegen wir heute aber junge Kinder mit Textzeilen wie „Gloria, Viktoria, widewidewitt, juchheirassa“ im Lied „Ein Mann, der sich Kolumbus nannt“ dazu, Christopher Kolumbus geradezu zu verherrlichen.

Vorbereitung des Sommerprogramms

Am Samstag-Nachmittag haben wir dann in Kleingruppen weitergearbeitet: an Social Media, für das Aktionstreffen Youthtopia im September 2022 und eine Aktion am internationalen Tag gegen Kinderarbeit (12. Juni). Zu den einzelnen Vorhaben folgen bald mehr Informationen – lasst Euch gerne durch unseren Newsletter oder Instagram auf dem Laufenden halten. Am dritten Tag, Sonntag, stand insbesondere die Frage im Vordergrund, wie wir Euch, also Mitglieder von Brot für die Welt Jugend, nun stärker mobilisieren, einbeziehen und motivieren können und wie gelungene Partizipation aussehen sollte. In den nächsten Monaten gibt es dazu eine Vielzahl toller Events, zu denen Ihr willkommen seid, mitzumachen, teilzunehmen und Euch zu beteiligen!

Ortsgruppen an Board

Sehr schön war am Wochenende auch, dass Emma als motivierte Aktivistin aus der Ortsgruppe Schulpforta als Gast mit dabei war! So konnten wir Ideen und Anregungen aus der Ortsgruppe direkt in unsere gemeinsame Arbeit für Gerechtigkeit mit aufnehmen. Auch in zukünftigen Treffen laden wir gerne wieder neue Impulsgeber*innen ein. Wenn Ihr Interesse habt, schreibt uns gerne einfach.