Youthtopia Inhalte der Seite Workshops Orga-Infos Mitgestalten Anmeldung Jetzt spenden Genug gezoomt! Wir wollen uns richtig treffen! Dieses Jahr kommen wir zu unserem Aktionstreffen endlich wieder bundesweit zusammen. Freut euch mit uns auf ein großes, buntes Bildungsfestival vom 16.-18. September in Hannover. Das Thema in diesem Jahr heißt „Ausbruch des ersten Weltfriedens!“. Spannende Workshops, eine künstlerische Straßenaktion, Musik und Spaß erwarten euch! Besonders freuen wir uns wieder auf die Gemeinschaft mit vielen engagierten, jungen Leuten, den interkulturellen Austausch und das Teilen von Utopien und Ideen für eine lebenswerte, friedliche, gerechte und fröhliche Welt. GLOBALE GEMEINSCHAFT Für die Gestaltung der Weltgesellschaft braucht es internationale Begegnung und Gemeinschaft. Aus Kosten- und Nachhaltigkeitsgründen wollten wir aber keine Teilnehmenden einladen, die mit dem Flugzeug anreisen müssen. Deshalb laden wir einfach Leute ein, die sowieso schon in Deutschland sind. Die diesjährigen Freiwilligen von Brot für die Welt aus Georgien, Costa Rica und Sambia werden bei YOUTHTOPIA dabei sein. Außerdem laden wir Studierende, Freiwillige und Flüchtlinge aus aller Welt ein, die zur Zeit in Deutschland leben. Ihr könnt Euch also auf spannende Begegnungen mit jungen Leuten aus aller Welt freuen! WORKSHOPS Wir werden mehrere Workshops vorbereiten. Ob ihr euch zu einem Thema richtig schlau machen wollt, Tipps zum Entwickeln von eigenen Aktionen braucht, kreativ sein wollt oder Bewegung braucht: für alle ist etwas dabei. Beim Barcamp könnt ihr außerdem eigene Workshopangebote einbringen. Viele der Workshopthemen würden auch gut in ein mehrtägiges Seminar passen. Wir haben uns trotzdem wieder entschieden lieber viele kurze als wenige lange Workshops anzubieten. So könnt ihr einen Einblick in verschiedene Themen bekommen und erlebt Youthtopia in seiner bunten Vielfalt. Vielen Dank an alle, die uns beim Workshop-Programm unterstützen! POSITIVER FRIEDEN | Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag zu einer feministischen Außenpolitik bekannt. Welche Strategien friedlicher Konfliktprävention und –lösung verbergen sich dahinter? Was bedeutet positiver Frieden? Und wie können wir uns dafür einsetzen? © C. Pueschner / ZEITENSPIEGEL FRIEDEN IN DER UKRAINE | Wie ist die aktuelle Situation in der Ukraine? Wie können wir helfen? Welche Perspektiven gibt es für den Wiederaufbau und einen langfristigen Frieden? Wir wollen mit jemandem sprechen, die/der selbst in der Ukraine war und uns von eigenen Eindrücken und Bemühungen um Hilfe vor Ort berichten kann. QUEERE PERSPEKTIVE GEGEN MILITARISIERUNG | Militarismus hängt mit unterdrückenden Strukturen zusammen, die mit Vorstellungen von Gender und Sexualität verbunden sind. Queer-Machtanalyse ist ein politisches Werkzeug mit dem wir Heterosexismus, Transphobie und Patriachat kritisch reflektieren und unseren Einsatz für Frieden qualifizieren können. © Frank Schultze / Brot für die Welt FRIEDENS-LIEDER ÜBEN | In diesem Workshop für Musik-Begeisterte üben wir gemeinsam einige Friedenslieder. Bring dafür gern ein Instrument mit. © Andreas Schoelzel/Brot für die Welt GEWALTFREIE KOMMUNIKATION | Jeden Tag kommunizieren wir mit unseren Mitmenschen – und nicht immer verstehen wir, was unser Gegenüber zum Ausdruck bringen will. Besonders anstrengend wird es bei Konflikten. Die Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation liefert Ideen wie man in Konflikten authentisch, souverän und wertschätzend bleiben kann, wie man schwierige Botschaften hören und verstehen kann, wie man mit Wut konstruktiv umgeht und wie man eine andere Meinung gut kommunizieren kann. Zur Theorie gibt es praktische Übungen. AUFGEWECKT FÜR MENSCHLICHKEIT | An der Kasse, in der Bahn, in der Lerngruppe, im Sportverein oder beim Kaffeetrinken mit Tante Inge: oft fallen doofe Sprüche, die rassistisch, sexistisch, nachhaltigkeits-ignorant oder sonst irgendwie menschenfeindlich sind. Darüber wollen wir uns nicht im Stillen ärgern. Wir können Widersprechen, deutlich Position beziehen und unser Umfeld somit beeinflussen. Mit einem Kommunikationstraining üben wir wie das geht. © Candy Welz POLITISCHE LYRIK | Hier bekommst du zu Beginn eine Einführung in das Thema Poetry Slam und Spoken Word. Wir sehen uns unterschiedliche Darsteller an und deren Stile. Danach machen wir Übungen aus dem creative writing. Du wirst einen eigenen Text schreiben. Zuletzt wirst du diesen Text einüben und mit Performanceübungen verbessern können. © Christof Krackhardt foto-organico.com AKTIONEN AUSDENKEN | Mit kreativen Aktionen könnt ihr eure Utopie stark machen. Es braucht auch kreative Aktionen, um zerstörerische Projekte zu verhindern oder zu beenden. Was gibt es für Aktionsformate? Welche Aktion passt zu welchem Thema? Wie könnt ihr kreative Ideen gemeinsam entwickeln? Welche Methoden helfen, um eine Aktion gut zu planen? Was müsst ihr rechtlich beachten? Wenn ihr Lust habt, selbst Aktionen für eine bessere Welt umzusetzen, bekommt ihr hier das Handwerkszeug. RELIGIONSFREIHEIT | Religiöse Vielfalt ist ein wichtiger Bestandteil einer demokratischen und toleranten Gesellschaft. Alle Menschen sollen ihre religiöse Selbstbestimmung ausleben können ohne dabei andere in ihrer zu beschränken. Weder die Zugehörigkeit noch die Nicht-Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion darf zu Diskriminierung führen. Dafür wollen wir unser Bewusstsein schärfen und überlegen, wie wir selbst dazu beitragen können. © Uta Wagner / Brot fuer die Welt FREIWILLIGENDIENST MIT BROT FÜR DIE WELT | Mit Brot für die Welt ist es möglich, einen einjährigen Freiwilligendienst bei einer Partnerorganisation von Brot für die Welt in Costa Rica, Georgien, Sambia oder Kambodscha zu absolvieren. Gleichzeitig leisten junge Erwachsene aus diesen Ländern für ein Jahr einen Freiwilligendienst in Deutschland. Wenn du darüber mehr erfahren willst, kannst du dich in diesem Workshop mit ehemaligen Freiwilligen austauschen. © Christof Krackhardt foto-organico.com PARKOUR | Parkour ist die Kunst der effizienten Fortbewegung. Auf dem Weg zu unseren Utopien gibt es einige Hindernisse zu überwinden. Im Parkour-Workshop wollen wir das körperlich erleben. Im Training verändert sich die Wahrnehmung der eigenen Bewegungsmöglichkeiten. Auch die Sicht auf die Umwelt verändert sich. Was eben noch Hindernis war, ist plötzlich Teil des Bewegungsablaufes. Bei Aufwärmung, leichtem Krafttraining und spielerischen Bewegungsübungen verstehst du, worauf es beim Laufen, Springen, Rollen, Fallen, Landen und Klettern ankommt. Für diesen Workshop im Freien braucht ihr bequeme Kleidung. CAPOEIRA | Capoeira ist ein Dialog ohne Worte, jenseits von Gewinnen und Verlieren. Mit kreativen Bewegungen zwischen Kampf, Tanz und Spiel bietet sie Raum, deine eigene Persönlichkeit auszudrücken und dich in der Interaktion mit anderen selbst neu auszuprobieren. In unserem Workshop lernst du nicht nur die Grundlagen des Capoeiraspiels kennen, sondern bekommst auch neue Strategien für eine wertschätzende Kooperation von Mensch zu Mensch aufgezeigt. © Candy Welz ZUMBA | Zumba ist Rhythmus, Fitness und lateinamerikanische Musik. In Zumba steckt Hip-Hop, Soca, Salsa, Merengue und Mambo. In diesem Workshop könnt ihr Spaß haben und euch so richtig auspowern. Vielleicht entsteht dabei auch eine kleine Choreografie für die Open Stage am Abend. © Candy Welz JONGLAGE | Beim Tanz der Synapsen kommt die rechte Hirnhälfte in Schwung. Danach funktioniert das Gehirn doppelt so gut. Das Spiel mit den Bällen macht Spaß, fördert das Rhythmusgefühl und die Balance. In dem kurzen Workshop werdet ihr vermutlich nicht perfekt jonglieren lernen. Aber wir zeigen euch ein paar Tricks zum Üben. Neben Jonglierbällen können wir auch Pois und Flower Sticks durch die Luft wirbeln lassen. FORUMTHEATER | Mit dem „Theater der Unterdrückten“ brachte Augusto Boal in der brasilianischen Militärdiktatur in den 1960er Jahren gesellschaftliche Konflikthemen auf die Straßen und Plätze Rio de Janeiros. Gemeinsam mit den Zuschauern wurden dann Handlungsmöglichkeiten gesucht. In dem Workshop bekommt ihr eine Kurzvorstellung über das Forumtheater und probiert erste eigene Spiele und Theaterübungen aus. Orga-Infos Zeit Das Aktionstreffen YOUTHTOPIA wird vom 16.-18.9. stattfinden. Ort Youthtopia soll dieses Jahr in Hannover stattfinden. Wir haben eine fast-Zusage von einer sehr guten Schule. Wenn die Vereinbarung sicher ist, verraten wir wo genau wir diesmal sein werden. (-: Essen Wam Kat und seine Fläming Kitchen werden uns wieder gut versorgen. Heaven for the Vegans und eine leckere Erfahrung für alle. Unterkunft Wir schlafen in Klassenräumen mit Schlafsack und Isomatte. Anreise Die Anreise müsst ihr selbst organisieren und finanzieren. Vielleicht könnt ihr einen Zuschuss von eurer Kirchengemeinde bekommen. Packliste Schlafsack und IsomatteZahnbürste, Handtuch und BadzeugMusikinstrumente, Spiele, Sportsachen Utopien, Ideen, Spaß, Freunde Drogen Auf dem Schulgelände ist Rauchen und Alkohol trinken verboten. Die härteste Droge ist sowieso der Verstand. Wir berauschen uns an dem Wochenende an unseren Utopien und wollen mit klarem Bewusstsein Spaß haben. Preis Ihr zahlt einen Unkostenbeitrag von 10 Euro für das ganze Wochenende. Das umfasst Unterkunft, Verpflegung und das gesamte Programm. Mitgestalten YOUTHTOPIA ist ein Aktionstreffen zum Mitmachen! Vorbereitung und Durchführung YOUTHTOPIA ist so gut, weil es von einem richtig guten Prep-Team vorbereitet und durchgeführt wird. Wenn du im Prep-Team mitarbeiten willst, nimm mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns auf dich. Mithelfen bei YOUTHOPIA Beim Aktionstreffen gibt es jede Menge Aufgaben. Vom Begrüßungsteam, über die Küchenarbeit bis hin zum Aufräumen sind helfende Hände gefragt. Du kannst dich vorher bei uns melden. Dann können wir dich für eine bestimmte Aufgabe einplanen. Du kannst aber auch einfach spontan vor Ort mithelfen. Gelegenheit wird es geben. Mitmachen nach YOUTHTOPIA Wir laden dich ein auch nach YOUTHTOPIA weiter mitzumachen. Bei dem Aktionstreffen kannst du dich mit Jugendlichen aus deiner Region vernetzen und für weitere Aktionen verabreden. Außerdem wird der Brot für die Welt Jugendausschuss für das nächste Jahr gewählt. Kontakt Wenn du mitmachen willst oder Anregungen oder Fragen zu YOUTHTOPIA hast, wende dich an uns: Christine Holtkamp, Brot für die Welt Caroline-Michaelis-Str. 1, 10115 Berlin 030 65211 1947, christine.holtkamp@brot-fuer-die-welt.de ANMELDUNG Anmeldung Anmeldung Anmeldung Bitte meldet euch zeitnah an. Das erleichtert die Planung. Danke. Vorname * Nachname * E-Mail * Geburtsdatum * Ort * Ich kann gern Sprachtandem-Partner für folgende Sprache sein: Sprache: keine Englisch Spanisch Georgisch Anmerkungen Diese Feld nicht ausfüllen! Bericht über Youthtopia 2021 Vom 17.-19.9.2021 fand das diesjährige Youthtopia in Berlin, Hannover, Bremen, Dresden, Schulpforte, Jena, Nürnberg und Mannheim statt. Ein zweites Mal gab es die Corona-Version von Youthtopia mit lokalen Events. Das Thema dieses Jahr war Bildungsgerechtigkeit. In den Lokalevents machten wir Workshops zu gendersensibler und rassismuskritischer Bildung. In kleinen Straßenaktionen wurden wir kreativ: z.B. mit Kreide, Musik und Korkenfiguren. In einem internationalen Workshop lernten wir Aktivist:innen aus Indien und Georgien kennen. Es war spannend ihre Herausforderungen und Aktionen für Bildungsgerechtigkeit kennenzulernen und uns über Utopien auszutauschen. Auf der Online-Mitgliederversammlung am Sonntag sammelten wir Ideen für das nächste Jahr und wählten einen neuen Jugendausschuss. Den Umständen entsprechend war Youthtopia 2021 super. Aber ganz ehrlich: Wir freuen uns sehr, wenn Youthtopia 2022 wieder als bundesweites, großes, buntes und spektakuläres Bildungsfestival stattfinden wird: mit ganz vielen Workshops, einer großen Straßenaktion, Spielen, Feiern und Tanzen. (-: Dara und Kim aus Kambodscha, Ana aus Georgien und Abi aus Kamerun sind seit Juli in Deutschland. Sie waren bei Youthtopia dabei und beschreiben ihren Eindruck so: „Youthopia ist ein Event des Jugendnetzwerks der deutschen Organisation Brot für die Welt. Es war eine schöne Erfahrung, sich über globale Themen aus verschiedenen Kulturen und Perspektiven auszutauschen. Wir wurden ermutigt, gegen Ungerechtigkeit, Gewalt und Ausbeutung in der Gesellschaft aufzustehen. Es ist eine große Erleichterung und Herausforderung zu wissen, dass wir mehr tun können, als nur über die SDGs zu reden. Wir können tatsächlich aktiver in Fragen der Geschlechter-, Rassen- und Bildungsgerechtigkeit und anderen Themen sein. Die Workshops, neues Essen und neue Lieder sind nur einige der vielen Dinge, die wir immer in Erinnerung behalten werden. Wir freuen uns sehr, dass wir bei Youthtopia vom 17. bis 19. September 2021 in den Jugendausschuss von Brot für die Welt Jugend gewählt wurden. Als neue Mitglieder im Jugendausschuss möchten wir unser Bestes geben, um anderen Menschen ohne Zögern zu helfen, die Menschenrechte zu fördern, junge Menschen zu stärken, neue Perspektiven einzubringen und Menschen zu motivieren, sich stärker in der Sozialarbeit zu engagieren, sich selbst und ihre Gesellschaften weiterzuentwickeln und ihren Geist zu öffnen, um diese Welt besser zu machen. In Ostafrika sagen wir "Ubuntu" = "Ich bin, weil du bist"." Berichte über Youthtopia 2020 Youthtopia 2020 war anders. Eigentlich hatten wir ein großes Treffen in Hannover geplant. Dann kam COVID-19. Also haben wir kleine Treffen ohne Reiseaufwand gemacht: in Aabenraa, Berlin, Bremen, Dresden, Erfurt, Hannover und Winsen. Unser Thema war Klimagerechtigkeit. Und Teile des Programms haben wir online gemeinsam gestaltet. Ansonsten war Youthtopia dieses Jahr überall ein bisschen verschieden. Hier ein paar Einblicke... BERLIN Auch wir in Berlin haben ein lokales Youthtopia-Event gestartet. Freitagabend haben wir uns in einem Jugendkeller getroffen, um uns kennenzulernen, gemeinsam zu Essen und den nächsten Tag zu planen. Samstag früh ging es dann ja zunächst mit Plenum und Workshops los, an denen wir gemeinsam vom Jugendkeller aus teilgenommen haben. Nachmittags haben wir an einem belebten Ort an der Spree eine Straßenaktion gestartet: Wir haben mit Kreide auf den Boden >„Klimapanik“ – gerechtfertigt?!< geschrieben und Passant:innen dazu befragt. Die Kommentare zu unserem Slogan haben wir dann in Denkblasen um den Slogan herum notiert und so unser Kreidebild immer mehr erweitert. Von Zustimmung, über kein Kommentar bis hin zu totaler Ablehnung haben wir alles gehört. Es waren Stimmen dabei, die das Thema Klimaschutz nach wie vor sehr wichtig und längst noch nicht ausreichend umgesetzt finden. Es gab aber ebenso Stimmen, denen das Thema egal ist oder denen es auf die Nerven geht. Wir fanden es echt spannend mit den verschiedenen Menschen kurz ins Gespräch zu kommen und als Gruppe ein Zeichen zu setzen. Für den Abend haben wir uns dann Pizza geholt und gemeinsam beim Utopien-Abend mitgemacht. Insgesamt war‘s echt cool und hat hybrid total gut funktioniert für uns! BREMEN Nachdem die ersten technischen Probleme am Freitagabend behoben waren, trafen wir uns zunächst in einer kleinen Runde. Zu sechst versuchten wir kreative Antworten bei einer digitalen Form von „Stadt-Land-Fluss“ zu finden. Dabei lernten wir nicht nur unsere Bremer Brot-für-die-Welt-Jugend, sondern auch alle anderen Ortsgruppen besser kennen. Anschließend haben wir bei veganer Pizza Ideen für unsere Straßenaktion gesammelt, die am nächsten Tag stattfinden sollte. Am Samstag Morgen war das Forum Kirche, eine alte, imposante Villa, schon früh voller Leben. Denn die unterschiedlichen Räume für die Workshops mussten mit Laptops ausgestattet werden. Und da es ja zu langweilig gewesen wäre, wenn alles reibungslos verlaufen wäre, tauchte unser Zoom-Bild zwischenzeitlich mal auf dem Kopf auf oder verschwand gänzlich. Aber auch diese kleinen Hindernisse überwanden wir schnell. Unsere neu formierte Ortsgruppe wartete nun gespannt auf den offiziellen Beginn von Youthtopia 2020. Nach den ersten Infos und der Einführung ins Thema, teilten wir uns in die unterschiedlichen Räume für die Workshops auf. Die Entscheidung zwischen den Workshops fiel wirklich schwer. Alle drei Expert:innen gaben spannende Einblicke in ihre Felder und zeigten Problematiken, Fragestellungen, Auswirkungen, aber auch Projekte im Rahmen von Klimaungerechtigkeit auf. Nachdem wir am Vormittag also viel Input bekommen hatten, wurden wir nach den Workshops schnell aktiv, denn der Nachmittag war nicht mehr weit entfernt und die Plakate mussten erst noch geschrieben werden. Trotz des Zeitdrucks schafften wir es gerade noch pünktlich auf die Treppen des Bremer Doms. In schicker Kleidung und ausgestattet mit Schildern auf denen die Namen deutscher Politiker:innen und großer Unternehmen standen, machten wir es uns in Klappstühlen und FlipFlops gemütlich. Dazu noch ein Gläschen Traubensaft und ein paar Snacks. Wir taten, was unserer Meinung nach Politik und Wirtschaft gegen den Klimawandel und für Klimagerechtigkeit tun: nichts. Über unseren Köpfen hingen währenddessen Plakate, welche die Dringlichkeit der Problematik verdeutlichten: „Pro Minute werden 35 Fußballfelder Regenwald abgeholzt.“ oder „2008 bis 2017 wurden 246,5 Mio. Menschen durch geophysische und klimabedingte Katastrophen vertrieben.“ Und in der Mitte natürlich die große Frage „Und was tun unsere Politiker:innen?“. Mit Passant:innen kamen wir dabei nur wenig in Kontakt. Immer wieder blieben einige Menschen stehen, beäugten skeptisch die Plakate oder schmunzelten über unsere Rollen, aber gingen dann doch lieber unauffällig weiter. Nach einer Stunde waren wir froh, dass unsere „Plakat-Konstruktion“ dem Wind standgehalten hatte und machten uns mit den Klappstühlen unter den Armen auf den Rückweg. Wieder im Forum angekommen aßen wir leckeres veganes Chili-con-Carne und ließen die Aktion Revue passieren. Dann starteten wir in den Utopien-Abend, bei dem wir in kleinen Gruppen spannende Gespräche darüber führten, was Utopie für uns bedeutet und wie wir uns eine bessere Welt vorstellten. Wir hätten wohl noch Stunden darüber reden können… Damit endet zwar unser Youthtopia in Bremen, aber bedeutete damit auch den Anfang einer neuen Ortsgruppe, die voller Ideen, Tatendrang und Optimismus steckt! ERFURT Nachdem es kurz vor Beginn von Youthtopia in Erfurt noch Probleme mit den Räumlichkeiten gegeben hat, ist die Erfurter Gruppe kurzerhand in eine WG im nördlichen Teil der Stadt ausgewichen und hat hier drei wundervoll inspirierende Tage Youthtopia verbracht. Am Freitagabend ging es direkt mit einem Online-Teil los. Eine lockere Runde hat sich gegenseitig aus den jeweiligen Orten online zusammengefunden und nach ca. einer Stunde Kennenlernen und einem Klima-Stadt-Land-Fluss wieder verabschiedet. Wir aus Erfurt haben uns dann also offline zu einem gemeinsamen Abendessen in der WG-Küche versammelt und sind dort so sehr in spannendem Austausch und Diskussionen versunken, dass wir keine der vorher gesammelten Ideen zur Abendgestaltung mehr umsetzen konnten. Entsprechend motiviert haben wir uns dann auch am Samstagmorgen wieder zu den Workshops zusammengefunden. Aufgeteilt auf die verschiedenen Räume haben wir an zwei spannenden Workshops über Klimapolitik und Klimafolgen in Äthiopien teilgenommen. Leider waren eineinhalb Stunden viel zu kurz, um so große Themen in ihrer Gänze abzudecken, und wir hätten noch eine Weile weitermachen können. Im Anschluss an die Workshops haben wir unsere Straßenaktion vorbereitet. Wir wollten gern Sprüche mit Kreide auf die Straßen schreiben und somit die Erfurter auf die Thematiken von Klimawandel und Klimagerechtigkeit aufmerksam machen. Dazu gehörten Aussagen wie „Der Norden schweigt, der Süden schreit: Klimaungerechtigkeit!“ und „1.5°C – können wir das schaffen?“. Von manchen Menschen haben wir durchaus Reaktionen bekommen – sowohl positive als auch negative. Aufmischen konnten wir mit unseren Sprüchen auch einige Teilnehmer:innen einer Demonstration der irreführenden und verleugnenden Initiative Querdenken auf dem Domplatz. Alles in allem eine geglückte Straßenaktion, die Lust auf mehr gemacht hat. Am Abend gab es online einen gemeinsamen Austausch über die Straßenaktionen aus den anderen Orten. Danach ging es darum, Utopien einer besseren Welt zu entwickeln. Stichworte wie Gleichheit, Einheit und Liebe sind oft gefallen und haben uns alle nachdenklich und gleichzeitig euphorisch in den Abend entlassen. Sonntag gab es dann noch die Vollversammlung der Brot für die Welt Jugend, die inkl. der Wahl des neuen Jugendausschusses angedacht war. Gleich zwei Menschen aus der Erfurter Gruppe haben sich zur Wahl aufstellen lassen und sitzen nun gemeinsam mit den acht anderen im neuen Jugendausschuss. Mal sehen, was das neue Jahr für ihn bereithält. Kreideaktion in Berlin Straßentheater in Bremen Kreideaktion in Erfurt Bericht über Youthtopia 2019 von Dorina Diesing Viele coole Menschen, spannende Workshops und vor allem eine eindrucksvolle Straßenaktion – Das war Youthtopia 2019! Von Freitagabend bis Sonntagmittag haben wir uns dieses Jahr am letzten Augustwochenende in Weimar in der Thuringian International School getroffen. Es war das dritte bundesweite Aktionstreffen der Brot für die Welt Jugend und stand unter dem Motto „Bildung statt Kinderarbeit“. Gerade angekommen und gleich ging es schon los! Nachdem die Isomatten und Schlafsäcke ausgerollt wurden gab es Freitag zunächst ein leckeres Abendessen von der Fläming Kitchen, die uns das ganze Wochenende bekocht hat. Danach ging es im Plenum gleich weiter. Neben witzigen Kennenlernspielen gab es auch ein inhaltliches Briefing zum Thema Kinderarbeit und das Konzept der Straßenaktion wurde vorgestellt. Den restlichen Abend verbrachten wir dann damit Banner zu malen, den Youthtopia Song zu proben, das Ansprechen von Passant*innen zu üben oder ein Straßentheater auf die Beine zu stellen. Workshops und die Straßenaktion Der erste von insgesamt drei Workshop-Blöcken fand am Samstagmorgen, noch vor der Straßenaktion, statt. Diese haben uns noch einmal inhaltlich auf die Straßenaktion vorbereitet. Dann haben wir uns auf dem Weg zum Theaterplatz in Weimar gemacht. Auf dem Marktplatz hat das Schauspiel Team gezeigt wie es in einem indischen Steinbruch zu sich geht. Dort müssen Kinder ohne Schutz in glühender Hitze Steine klopfen, die dann unter anderem nach Europa exportiert werden. Außerdem gab es eine Sambagruppe, die viel Stimmung gemacht hat, eine Leinwand, auf dem Menschen ihr Zeichen für ein Lieferketttengesetz hinterlassen konnten und ein großes Banner, das gut sichtbar vom Balkon des Staatstheaters hing, auf dem stand „Was, wenn es dein Kind wäre?“. Noch mehr Workshops! Nach dem wohlverdienten Mittagessen und einer erholsamen Mittagspause folgten zwei weitere Workshop-Blöcke. Wir haben uns unter anderem mit der Kampagne 100 Million, dem Krieg in Kamerun und Möglichkeiten ziviler Konfliktbearbeitung, Critical Whiteness, Gewaltfreier Kommunikation und Forumtheater beschäftigt. Es gab außerdem Workshops in denen man Capoeira und Zumba ausprobieren oder sein eigenes Brot für die Welt Jugend T-Shirt gestalten konnte. Utopien und Zumba Am Abend haben wir uns noch einmal getroffen, um über unsere Utopien zu sprechen. Dabei konnten wir alle noch einmal spüren, dass wir im Kampf für eine bessere Welt nicht alleine sind . Der Abschluss des Tages war danach eine offene Bühne. Wir haben alle zusammen Zumba getanzt, Spiele aus Kamerun gespielt und als Orga-Team eine spontane Aerobic-Einheit vorgeführt. Danach gab es gute Musik zum Tanzen und auch das Gute-Nacht Café hatte wieder für alle offen, die ihren Füßen ein wenig Ruhe gönnen wollten. Der neue Jugendausschuss wurde gewählt Am nächsten Morgen haben wir zunächst Themen, die uns wichtig sind gesammelt. Diese dienen als eine sehr gute Grundlage für die Arbeit des neuen Jugendausschusses, welcher direkt im Anschluss gewählt wurde. Vielen Dank an alle, die sich zur Wahl aufgestellt haben! Der neue Jugendausschuss wird zum ersten Mal im Oktober zusammenkommen und freut sich schon darauf das nächste Youthtopia zu organisieren und an den Themen zu arbeiten, die wir gesammelt haben! Abendessen auf dem Schulhof. Die Straßentheater-Gruppe bereitet sich auf ihren Einsatz vor. © Candy Welz/Brot für die Welt Wir stellen Kinderarbeit in indischen Steinbrüchen dar. © Candy Welz/Brot für die Welt Unsere Forderung auf dem Theaterplatz: Kinderarbeit beenden! © Candy Welz/Brot für die Welt Die Escola Popular macht Stimmung mit Samba und Capoeira. © Candy Welz/Brot für die Welt Der Youthtopia-Song wird natürlich auch in Weimar gesungen. © Candy Welz/Brot für die Welt Einer von 16 Workshops: 100 Million - Free. Safe. Educated. © Candy Welz/Brot für die Welt Einer von 16 Workshops: Capoeira mit der Escola Popular. © Candy Welz/Brot für die Welt Einer von 16 Workshops: T-Shirt gestalten mit Dorina. © Candy Welz/Brot für die Welt Einer von 16 Workshops: Zumba mit Paula. © Candy Welz/Brot für die Welt Wir sammeln Ideen und tauschen uns aus. Der Jugendausschuss 2019/2020 ist gewählt. Bericht über Youthtopia 2018 von Vera Arndt Vorbereitung durch das „Orga-Team“ Als Youthtopia am Freitag, dem 28.09.2018, endlich begann, hatte das Orga-Team schon drei intensive Vorbereitungstage hinter sich. Das Team bestand aus Hauptamtlichen und engagierten jungen Menschen, von denen viele auch Mitglied des Brot für die Welt Jugendausschusses sind. Gemeinsam übernahm die Gruppe die Verantwortung, Koordination und Moderation von Youthtopia. Alle waren natürlich aufgeregt, als am frühen Freitagabend die Teilnehmenden in die Evangelische Schule Frohnau bei Berlin strömten. Spannender Start am Freitagabend Schon beim Ankommen waren wir alle in Aktion: Polaroid-Fotos schießen, Steckbriefe gestalten, das schicke Festivalbändchen ummachen, Isomatten ausrollen,… Beim gemeinsamen Abendessen lernten wir die ersten Leute kennen und die Sprachtandems durften sich beschnuppern. Weil bei Youthtopia Begegnung und Austausch so eine zentrale Rolle spielen, freuen wir uns, dass 17 junge Menschen aus Ländern des Globalen Südens dabei waren. Sie kommen aus dem Kamerun, Costa Rica, Nicaragua und Georgien und absolvieren gerade einen Freiwilligendienst in Deutschland. Viele deutschsprachige Teilnehmende hatten sich bereit erklärt, ihnen während des Wochenendes als Sprachpartner oder Sprachpartnerin zur Seite zu stehen und für sie ins Spanische, Französische, Englische und Georgische zu übersetzen. Einstieg ins Thema „Gute Bildung für alle!“ Nach dem Abendessen stellten Mitglieder des Orga-Teams im Plenum das diesjährige Thema „Bildung baut Brücken“ und das Konzept der bevorstehenden Straßenaktion vor. Unterstützt wurden sie dabei von Ronja Hesse. Ronja ist im Vorstand des FZS – dem Freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften. Sie hielt einen mitreißenden Vortrag zu Bildung und politischen Engagement. Sie machte uns bewusst, wie wichtig Bildung ist und dass es sich lohnt, sich für gute Bildung und faire Chancen einzusetzen. Hochmotiviert begannen wir also mit den Vorbereitungen für unsere Straßenaktion. Als Motto hatten wir den Slogan „Gute Bildung für alle!“ gewählt. Was beinhaltet diese Forderung? Was ist gute Bildung für uns? Und wer ist benachteiligt und hat schlechtere Chancen, eine solche Bildung zu genießen? All das haben wir diskutiert. In Gruppen nutzten wir den späteren Abend, um Banner zu gestalten und ansprechende Plakate mit Sprüchen und Fragen zu entwickeln. Eine weitere Gruppe probte den Youthtopia-Song, der bei der Straßenaktion für viel Aufmerksamkeit und Applaus sorgte. Wer Lust hatte, konnte anschließend den Abend im Nachtcafé ausklingen lassen. Hier wurde gesungen und eine kleine Andacht gehalten. Erster Workshop am Morgen Nach einem reichhaltigen, veganen Bio-Frühstück startete die erste Workshop-Phase mit externen Referentinnen und Referenten sowie Mitarbeitenden von Brot für die Welt. Es gab zum Beispiel einen Workshop zu sozialer Ungleichheit oder Kinderarbeit. Thematisch hatten alle Workshops gemein, dass sie sich auch mit der Rolle von Bildung und den ungleichen Chancen auf Bildung weltweit beschäftigen. So wurde uns noch einmal bewusst, wofür wir anschließend auf dem Gendarmenmarkt protestieren wollten. Straßenaktion in der Berliner Innenstadt Mit der S-Bahn ging es dann gegen 11 Uhr zum Gendarmenmarkt, wo wir mit vier spannenden Teach-Ins zeigten, wie wir uns gute Bildung vorstellen. Mithilfe der kreativen Plakate kamen wir mit Passanten ins Gespräch über weltweite Probleme in Sachen Bildung. Wir luden sie ein, an unserer Utopie von guter Bildung teilzuhaben und sich auch mal wieder zu bilden – und so machten ein paar von ihnen begeistert bei unserem Yoga-Teach-In mit. Bunte Bildung, Musik und Spaß Am Nachmittag folgten zwei weitere Workshop-Phasen, die thematisch breiter gefächert waren. Denn wer sich umfassend bilden möchte, sollte auch seine Sprachlosigkeit gegenüber QUEER Menschen verlieren, konstruktive Kritik üben, sein schauspielerisches Talent entdecken oder mal Capoeira tanzen! Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß! Nach diesem tollen Tag hätte man bestimmt schon zufrieden ins Bett gehen können, allerdings wäre das ja ein bisschen langweilig… Und so bekamen wir Besuch von der Band „JG Laurentianer“, die erst wunderschöne, berührende Stücke spielten, uns später aber in Tanzlaune brachten. Zwischendurch machten sie eine kurze Pause für unsere „Offene Bühne“. Viele Mutige unter uns machten sie zu einem großartigen Erlebnis. Jule und Salome zum Beispiel begeisterten alle mit ihrem georgischen Tanz. Teilnehmende des Poetry Slam Workshops brachten uns mit verliebtem, wütendem oder überglücklichem Vorlesen aus Duden und Bibel sehr zum Lachen. Und weil das Tanzen erst ein spätes Ende nahm, verzögerte sich auch das Nachtcafé. Besonders musikbegeisterte Menschen sollen hier bis vier Uhr morgens gesungen haben… Die Brot für die Welt Jugend vernetzt sich Am Sonntag gab es zum Glück erst etwas später Frühstück. Gut gestärkt ging es in die regionale Vernetzung. Hierbei setzten wir uns mit Menschen aus unserem Bundesland bzw. unserer Region zusammen und überlegten, wie wir den Geist von Youthtopia mit nach Hause tragen könnten. Wollen wir uns noch einmal treffen? Wie können wir uns gegenseitig zu Bildungsveranstaltungen oder Demos einladen? Wollen wir eine lokale Brot für die Welt Jugend Gruppe gründen? Gelebte Demokratie Nach diesem konstruktiven Austausch wurde es im Plenum noch einmal spannend: Zunächst wurde mit überragender Mehrheit die neue Richtlinie der Brot für die Welt Jugend verabschiedet. Und dann stand die Wahl des Brot für die Welt Jugendausschusses an! Unglaublich viele Kandidaten mit tollen Ideen ließen sich aufstellen und so standen wir wirklich vor der Qual der Wahl. In der Fotogalerie ist ein Bild des neuen Jugendausschusses dabei. Wir gratulieren den neun Mitgliedern herzlich! Nach einem leckeren Mittagessen vom Team der Fläming Kitchen, vielen Umarmungen und gemeinsamen Aufräumen war Youthtopia schon wieder vorbei. Wir freuen uns auf das nächste Mal! Vielen Dank, dass ihr dabei wart! Ihr habt Youthtopia ganz besonders gemacht! Der Youthtopia-Song sorgt für gute Stimmung auf dem Gendarmenmarkt Teach-Ins als Teil unserer Utopie: Bildung zu Themen, die uns wirklich interessieren Passanten bilden und bewegen sich beim Yoga-Teach-In © Andreas Schoelzel/Brot für die Welt Beim Workshop mit QUEER-Amnesty werden Gedanken geordnet Die Richtlinien der Brot für die Welt Jugend werden verabschiedet, bzw. willkommen geheißen Der neue Jugendausschuss von links nach rechts: Lena, Marc, Stephanie, Stephanie, Karin, Dorina, Benjamin, Jonas und Cynthia (konstituiert sich Ende November, bis dahin ist der alte JA im Amt) Zwischendurch trifft sich das Orga-Team immer wieder für Besprechungen