GRC, Griechenland, Chios, 30.09.2015: Flüchtlinge  aus Syrien lagern an der Friedhofsmauer die das  Flüchtlingslager Mersinidi,  8 km Nördlich von Chios town  vom dortigen Friedhof trennt.  Der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Kessler ist auf einem Kurzbesuch auf der Insel Chios um sich ein Bild der Lage der dort ankommenden Flüchtlinge zu machen und um Mitarbeiter von Parteiorganisationen zu treffen. Chios ist nur 7 km von der Türkischen Küste entfernt und jeden Tag erreichen Schlauchboote die Insel. Nach Zählung der lokalen Polizei allein allein im September 2015 über 14.000.(Hermann Bredehorst/ Diakonie Katastrophenhilfe)
Hintergründe zur Flucht

Menschen auf der Flucht: Zahlen und Fakten

Mehr als 100 Millionen Menschen befanden sich Mitte 2022 weltweit auf der Flucht, das sind so viele wie noch nie. Sie fliehen vor Krieg, Gewalt und Verfolgung, meist innerhalb des eigenen Landes. Von denen, die ins Ausland fliehen, leben etwa 85 Prozent in Entwicklungsländern.

Zuflucht bei den Ärmsten

Gerade in Entwicklungsländern sind die Lebensbedingungen schwierig. Die Geflüchteten leben häufig in Ruinen, Garagen, Erdlöchern, unter Bäumen oder am Strand. Nur vergleichsweise wenige von ihnen kommen in Flüchtlingslagern unter, und einige werden von Gastfamilien aufgenommen, die oft selbst kaum genug zum Überleben haben. 6,7 Millionen Flüchtlinge fanden Zuflucht in Bangladesch , Tschad, DR Kongo, Äthiopien, Ruanda , Sudan, Süd Sudan, Uganda, Tansania und Jemen. Sie zählen zu den ärmsten Ländern der Welt, die am wenigsten Ressourcen für die Versorgung der Menschen haben.

Auf der Suche nach Schutz nehmen viele Flüchtlinge große Gefahren auf sich. Sie durchqueren Staaten, in denen ihnen keinerlei Rechte eingeräumt werden. Sie ziehen durch gefährliche Wüsten wie die Sahara oder den Sinai. Häufig sind sie bei ihrer Flucht auf Helfer oder Schlepper angewiesen. Viele werden Opfer Krimineller, die ihre Situation ausnutzen, sie betrügen und erpressen. Die meisten Flüchtlinge haben keine legale Chance, in Sicherheit zu kommen, weil umfangreiche militärische und politische Abwehrmaßnahmen die Schutzsuchenden daran hindern, Asyl beantragen zu können. Im Zeitraum von 1993 bis Juni 2021 sind entlang der europäischen Außengrenzen mindestestens 44.764 Schutzsuchende gestorben. Sichere Fluchtwege und Zufluchtsorte müssen darum jetzt geschaffen werden.

Die Mehrheit sind Binnenvertriebene

Nur wer in andere Länder flieht, gilt offiziell als Flüchtling. 2022 waren das etwa 47 Millionen Menschen. Die Mehrzahl der Geflüchteten sucht Schutz in anderen Regionen ihres Heimatlandes, deshalb heißen sie Binnenvertriebene. Mitte 2022 waren das mehr als 53 Millionen Menschen. Die Binnenvertriebenen sind nicht nur die größte Gruppe der Menschen auf der Flucht, sie leben auch besonders unsicher. Es fehlt ihnen an Nahrung, medizinischer Versorgung und Unterkunft, sie können keinen Schutz durch internationale Abkommen in Anspruch nehmen und ihr Staat kann oder will ihnen oft keinen rechtlichen oder physischen Schutz bieten.

Mit Entwicklungspolitik Fluchtursachen bekämpfen

Immer häufiger wird in der aktuellen Debatte um die steigende Zahl der Flüchtlinge auf Entwicklungszusammenarbeit verwiesen. Fluchtursachen sollen mittels entwicklungspolitischer Arbeit bekämpft und abgewendet werden. Nichts anderes wünschen sich auch diejenigen, die aufgrund von Kriegen, Gewalt und Verfolgung ihr Zuhause aufgeben müssen. Doch die Fluchtursachen sind komplex. Die Gründe, warum Menschen fliehen müssen, sind oft das Ergebnis jahrelanger falscher oder unterlassener politischer Entscheidungen. Noch dazu ist die Eskalation der Gewalt in vielen aktuellen Konflikten beispielsweise im Nahen und Mittleren Osten sehr hoch. Auch lassen sich soziale Unsicherheit, politische Instabilität, zerstörte Lebensgrundlagen zum Beispiel durch Klimakatastrophen oder Landraub nicht von heute auf morgen beseitigen. Entwicklungszusammenarbeit allein kann hier nicht das Allheilmittel sein. Notwendig ist vielmehr eine umfassende, verantwortungsvolle und auf die Geltung der Menschenrechte abzielende Politik, die anders als die EU-Politik zur Fluchtursachenbekämpfung in den letzten Jahren nicht nur die Abwehr von Flüchtlingen zum Ziel hat, indem beispielsweise Grenzschutzanlagen ausgebaut werden.

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