Pressemeldung

Eine andere Landwirtschaft ist nötig

Brot für die Welt bei „Wir haben es satt“-Demo und Grüner Woche

Brot für die Welt ruft zur „Wir haben es satt“-Demonstration am 20. Januar auf. „In der nötigen Debatte über eine Agrarwende muss der Hunger in der Welt viel stärker in den Blick genommen werden, statt nur auf Deutschland zu schauen“, sagt Stig Tanzmann, Landwirtschaftsexperte bei Brot für die Welt. „Wir stehen seit über zehn Jahren an der Seite jener Bäuerinnen und Bauern, die für eine andere Landwirtschaftspolitik einstehen. Eine Landwirtschaftspolitik, die die Klimakrise nicht weiter befeuert, dem Höfe- und Artensterben nicht tatenlos zusieht und den Blick auf Millionen Hungernde in der Welt nicht verliert. Die deutsche und internationale Agrarpolitik ist seit Jahrzehnten auf dem falschen Weg“, so Tanzmann.

Brot für die Welt erwartet vom „Global Forum for Food and Agriculture“ (GFFA), dem größten internationalen Agrarminister:innen-Treffen, das ab morgen in Berlin stattfindet, ein klares Bekenntnis zum Menschenrecht auf Nahrung und einen stärkeren Fokus auf agrarökologische Ansätze. Nur so kann der Hunger in der Welt nachhaltig bekämpft werden, ohne die Klimakrise weiter zu verschärfen. „Unsere Partnerorganisationen zeigen seit vielen Jahren überall auf der Welt, wie erfolgreich Agrarökologie sein kann: Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse verbinden sich mit traditionellem Wissen. Im Ergebnis steigen die Erträge und die Natur wird weniger belastet“, sagt Tanzmann.

Die industrialisierte Landwirtschaft hat es offenkundig nicht geschafft, den Hunger zu besiegen. Derzeit hungern weltweit etwa 800 Millionen Menschen. „Der Fokus auf Großbetriebe, Monokulturen und wenig Vielfalt auf den Äckern hat uns in die aktuelle Situation gebracht. Es braucht endlich ein Umdenken – hierzulande und weltweit“, sagt Tanzmann. Wie das gelingen kann, zeigt etwa das Beispiel Brasilien: Der „Brasilianische Ernährungsrat“ ist das inklusivste und demokratischste Forum seiner Art: Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Zivilgesellschaft und Politik beraten gemeinsam darüber, wie das Recht auf Nahrung für alle Menschen erreicht werden kann. Die brasilianische Politik ist etwa der Empfehlung des Ernährungsrats gefolgt und hat beschlossen, das Schulessen lokal und agrarökologisch zu beschaffen. Davon profitieren die Kinder, aber auch kleine Betriebe, die nun neue lukrative Absatzmärkte bekommen haben.

„Wir hoffen, dass sich die Bundesregierung als Gastgeber des GFFA das Beispiel Brasiliens zu eigen macht und eine weltweite Agrarwende anschieben kann. Daher begrüßen wir es sehr, dass die Präsidentin des brasilianischen Ernährungsrats, Elisabetta Recine, am GFFA teilnehmen wird“, sagt Tanzmann. „Wir brauchen mehr Vielfalt in der Landwirtschaft und eine Stärkung der Rechte von kleinen und mittleren Betrieben statt weiterhin auf Großbetriebe und Monokulturen zu setzen. Dann können wir dem UN-Nachhaltigkeitsziel, den Hunger in der Welt bis 2030 zu besiegen, endlich einen Schritt näherkommen.“

Hinweis für Redaktionen:
Stig Tanzmann, Landwirtschaftsexperte von Brot für die Welt, steht für Interviews zur Verfügung. Anfragen über presse@brot-fuer-die-welt.de

Pressekontakt:
Thomas Beckmann, Pressesprecher Brot für die Welt
Tel.: 030 65211 1443
thomas.beckmann@brot-fuer-die-welt.de

Termine mit Beteiligung von Brot für die Welt rund um das Global Forum for Food and Agriculture und die Internationale Grüne Woche:

Mittwoch, 17. Januar 2024, 19:00 bis 20:30 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Vorstellung Bilanzpapier und Podiumsdiskussion: Agrarökologie als Schlüssel aus der Krise

Wie steht es zur Halbzeit der Ampelregierung? Die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme wird angesichts der Rekordhöhe der Hungerzahlen, der sich zuspitzenden Klima- und Biodiversitätskrise sowie der wachsenden Ungleichheit immer dringlicher. Agrarökologie ist der zentrale Lösungsansatz zur Bewältigung dieser multiplen Krisen. Auch die Ampelregierung setzte sich im Koalitionsvertrag das Ziel, agrarökologische Ansätze stärker zu fördern.

Veranstalter: Brot für die Welt, Misereor, INKOTA-netzwerk e.V., FIAN Deutschland e.V., Oxfam, Weltfriedensdienst e.V.

Weitere Details unter 

 

Donnerstag, 18. Januar 2024, 16:00 bis 17:30Uhr
CityCube, Messedamm 26,14055 Berlin

Podiumsdiskussion: Ungleichheit schafft Hunger – Neue CFS Politikempfehlungen für gerechtere Ernährungssysteme der Zukunft? Ungleichheit und Marginalisierung trennen Millionen von ihrem Recht auf Nahrung. Das Committee on World Food Security (CFS) verhandelt in seinem aktuellen Arbeitsprozess politische Empfehlungen, die aus dieser Krise führen sollen.

Veranstalter: Brot für die Welt, Misereor, Forum Umwelt und Entwicklung, La Via Campesina, INKOTA-netzwerk e.V., FIAN Deutschland e.V.

Teilnehmer:innen: Elizabeth Cruzada (Asiatische Austauschplattform zu Ernährungssouveränität und Agrarökologie), Dee Woods (Allianz der Landarbeiter und Landarbeiterinnen), Bhavani Shankar (Universität Sheffield), Lutz Depenbusch (Misereor)

Weitere Details unter

 

Donnerstag, 18. Januar 2024, 19:00 bis 21:00 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung,  Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Podiumsdiskussion zum Kritischen Agrarbericht 2024: Tiere und die Transformation der Landwirtschaft

Die anhaltende gesellschaftliche Diskussion über die Nutztierhaltung hat zu einer großen Verunsicherung in der Landwirtschaft geführt. Die Zahl der tierhaltenden Betriebe sinkt dramatisch, während die Fleischimporte zunehmen. Denn Bürger:innen wollen zwar mehr Tierschutz und zugleich weniger Umwelt- und Klimabelastung durch die Tierhaltung, entscheiden sich aber als Verbraucher:innen viel zu oft für Billigangebote. Die Fortschreibung des bisherigen Trends mit industrieller Tierhaltung ist keine Lösung. Doch der Prozess des Umbaus der Tierhaltung droht an parteipolitischen Querelen, fehlender Finanzierung, aber auch an mangelnder Einsicht in seine gesellschaftliche und ökonomische Notwendigkeit zu scheitern. Und ob die den Markt erobernden pflanzlichen Ersatzprodukte für Fleisch, Milch und Co. ein sinnvoller Teil einer nachhaltigeren Ernährung sind, ist eine offene Frage.

Veranstalter: Kritischer Agrarbericht

Impuls: Wolfgang Reimer, Vorsitzender der Agrarsozialen Gesellschaft

Podiumsdiskussion: Hugo Gödde, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft,  Jenny Schlosser, Deutscher Tierschutzbund, Moritz Tapp, BUNDjugend, Bernhard Burdick, Verbraucherzentrale NRW, Stig Tanzmann, Brot für die Welt

Moderation: Tanja Busse, Journalistin

Weitere Informationen 

 

Freitag, 19.-28. Januar 2024
Messestand von Brot für die Welt auf der Internationalen Grünen Woche:
Messegelände Berlin, Halle 7.2.C. 

 

Freitag, 19. Januar 2024
Messestand des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Messegelände Berlin, Halle 7.2.
14.30 Uhr – Ein agrarökologischer Weg zum existenzsichernden Einkommen: Gespräch zwischen Vertreter:in von VEJA, Josephine Akia Luyimbazi (PELUM, Uganda, eine Partnerorganisation von Brot für die Welt), Francisco Mari (Experte für Agrarhandel, Brot für die Welt) und Jochen Flasbarth (Staatssekretär im BMZ)

 

Samstag, 20. Januar 2024
CityCube Berlin, Messedamm 26, 14055 Berlin
Treckerdemo Berliner Agrarministerkonferenz |

ca. 10:00 Uhr Interviewmöglichkeit
ca. 10:30 Uhr Übergabe der bäuerlichen Protestnote an Cem Özdemir durch Bäuer:innen, Menschenrechts- und Entwicklungsorganisationen

 

Samstag, 20. Januar 2024, 12Uhr
Vor dem Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 140, 10963 Berlin

Auftakt zur Großdemonstration „Wir haben es satt“ – mit dem Motto: Gutes Essen geht nur mit Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit.
Weitere Details unter

12:00 Uhr Auftaktkundgebung
ca. 14:15 Uhr Abschlusskundgebung am Kanzleramt


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