Pressemeldung

Neuer Tourismus in schweren Zeiten

Entwicklungsländer setzen in Corona-Krise zunehmend auf Inlandsreisen

Der Welttourismustag (27.9.) ist alljährlich eine willkommene Gelegenheit, neue Wachstumszahlen beim globalen Reisen zu feiern. Nicht so in Corona-Zeiten: Auch wenn das Ende der globalen Reisewarnung in Deutschland am 1. Oktober kurz bevorsteht, liegt der grenzüberschreitende Tourismus weltweit am Boden. Global sind 100 Millionen Jobs gefährdet. In der Krise zeigt sich jedoch auch die Energie und Wandlungsfähigkeit der Tourismus-Branche. „Viele Länder im Globalen Süden, die sich bisher vor allem auf internationale Reisende spezialisiert hatten, setzen nun auf das Potential des nationalen Reisens“, sagt Antje Monshausen, Tourismusexpertin bei Brot für die Welt. In Indonesien, Peru oder Kamerun gingen schon vor Corona mehr als drei Viertel aller Hotelübernachtungen auf das Konto der Inlands-Reisenden. In Indien kommt auf zehn indische Touristen gerade mal ein internationaler Gast.

Der nationale Tourismus bietet aber nicht nur der lokalen Wirtschaft den Strohhalm, nach dem sie sich dringend sehnt – er macht den Tourismus im Globalen Süden auch zukunftsfester. „In einer Welt zunehmender Krisen, sei es die Klimakrise, seien es politische Spannungen, erholt sich der nationale Tourismus zügiger als der internationale“, sagt Monshausen. „Auch die Nachhaltigkeitsbilanz ist meist deutlich besser: Reisende aus dem eigenen Land nutzen mehr lokale Produkte und legen weniger Wert auf importierte Lebensmittel, die vor allem den internationalen Geschmack bedienen. Wegen der kürzeren Anreisewege ist auch die Klimabilanz weniger schädlich.“ Darüber hinaus bestätigen Partnerorganisationen von Brot für die Welt aus aller Welt, dass  der nationale Tourismus in vielen Ländern auch wirtschaftlich breitere Wirkung entfaltet, weil die Ausgaben nicht nur im Hotel bleiben, sondern auch kleine Händler und Restaurants profitieren. 

Monshausen betont, dass die aktuelle Krise eine dringend notwendige Entwicklung vorantreibt, denn das massentouristische Modell erweist sich nicht erst seit Corona als Problem. Im Globalen Süden haben viele Länder – insbesondere kleine Inselstaaten im Pazifik und der Karibik, aber auch in Nordafrika - auf einen exportorientierten Tourismus gesetzt mit großen Strandhotels, die Fischern den Zugang zum Meer verbauen und der Bevölkerung im Wortsinne das Wasser abgraben. Für den Hotel- und Flughafenbau haben sie sich oft hoch verschuldet und internationalen Investoren Steuererleichterungen versprochen. Diese Gelder fehlen heute im Etat für Bildung und Gesundheit.

„Es zeigt sich jetzt, dass Länder, in denen der Tourismus ein wirtschaftliches Standbein neben anderen ist und die Sektoren – vom Tourismus über die Landwirtschaft bis zum Handwerk und IT – gut ineinandergreifen, wirtschaftlich besser durch die Corona-Krise kommen“, so Monshausen. „Von der Zunahme des nationalen Tourismus im Globalen Süden werden übrigens langfristig auch deutsche Reiseveranstalter profitieren, weil so touristische Strukturen erhalten bleiben.“

Hinweis für Redaktionen:
Antje Monshausen, Tourismusexpertin von Brot für die Welt, steht Ihnen gern für Interviews zur Verfügung. Link zu Tourism Watch

Pressekontakt:
Renate Vacker, 0174 3020158, renate.vacker@brot-fuer-die-welt.de


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